Mülheim. . Rund um die alten Vivawest-Häuser am Steigerweg werden Bäume gefällt. Die letzten Mieter ziehen aus. 40 bis 45 Wohnungen mit Parkplätzen geplant.
Vor den alten Vivawest-Häusern am Steigerweg sind Hubsteiger und Häcksler aufgefahren, rund um die grauen Gebäudezeilen wird seit einigen Tagen gerodet. Zum Teil hängen keine Hausnummern mehr, von 4 bis 18 soll abgerissen werden. Vier Neubauten mit 40 bis 45 modernen Wohnungen sind geplant. Dafür müssen zwölf Bäume weichen, für die es Neupflanzungen geben soll.
Die notwendigen Fällgenehmigungen wurden nach Auskunft der Stadt Mülheim erteilt, Abbruch- und Bauanträge aber noch nicht eingereicht. Es ist daher fraglich, ob es noch in diesem Jahr an die Gebäude geht. Die zuständige Wohnungsgesellschaft Vivawest nennt auf Anfrage keine Termine und hat sich ohnehin an diesem Standort immer viel Zeit gelassen.
Zuletzt waren nur noch 15 der 32 Wohnungen bewohnt
Seit Jahren schlich sich ein wachsender Leerstand ein, der von Vivawest nach eigener Aussage „bewusst in Kauf“ genommen wurde, um hier Veränderungen einleiten zu können. Einigen Nachbarn ging der zunehmend trostlose Anblick aber auf die Nerven, ebenso die lange Ungewissheit, wie man weiter verfahren will.
Letztlich wäre eine Sanierung der Fünfziger-Jahre-Häuser aber fast so teuer geworden wie ein Abriss, so dass Vivawest im November 2016 Neubaupläne bekannt gab, die betroffenen Anwohner informierte und deren Einverständnis einholte. „Es gab keine Widersprüche gegen unser Bauvorhaben“, erklärt eine Unternehmenssprecherin. Zuletzt waren nur noch 15 der insgesamt 32 Einheiten bewohnt. Individuelle Lösungen mussten gefunden werden, zehn Mieter akzeptierten alternative Wohnungen aus dem Vivawest-Bestand, davon sind acht an die nahe Freiherr-vom-Stein-Straße umgezogen, also im Quartier geblieben.
Der Entwurf sieht 44 Stellplätze vor
Die letzte verbliebene Partei hat nach Auskunft der Wohnungsgesellschaft jetzt am Donnerstag einen neuen Mietvertrag unterschrieben und wird ebenfalls in Winkhausen bleiben. „In allen Fällen“, so die Vivawest-Sprecherin, „gab es einvernehmliche Regelungen mit den Mietern.“
Laut Planungsskizzen, die den Anwohnern ausgehändigt wurden, entstehen vier zweieinhalbgeschossige Gebäude mit Satteldach. „Verschiedene Zielgruppen“ sollen hier laut Vivawest ein neues Zuhause finden, Familien, aber auch ältere Leute. Etliche Autobesitzer dürften darunter sein, daher war die Frage ausreichender Stellplätze in diesem Viertel von Anfang an kritisch. Die Stadt besteht darauf, dass mindestens ein Parkplatz pro Wohnung geschaffen wird. Laut Entwurf soll es 44 Stellplätze geben, die größtenteils hinter den Häusern liegen, teilweise zwischen den Blocks . Hier sei man noch in Abstimmung mit der Stadt und den angrenzenden Eigentümern, heißt es bei Vivawest. Laut Bauverwaltung hatte der Architektenentwurf auch Querparken vor den Häusern vorgesehen, doch das werde man nicht genehmigen.
>>> Bearbeitung der Bauanträge kann dauern
Die erforderlichen Abbruch- und Bauanträge für das Vorhaben am Steigerweg sind derzeit noch nicht eingereicht. Falls sie vorliegen, werde es bis zur Genehmigung wohl fünf bis sechs Monate dauern, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels.
Grund sei die knappe personelle Besetzung in der zuständigen Bauaufsicht.