Mülheim. . Tausende von Autofahrern sind in den vergangenen Jahren auf der Essener Straße kurz vor der A 40 geblitzt worden, weil sie über “Rot“ fuhren.
- Mit Hilfe des Blitzers ist der Unfall-Schwerpunkt kurz von der A 40-Auffahrt in Heißen entschärft worden
- Doch auch im fünften Jahr fahren immer noch monatlich rund 100 Autofahrer bei Rot über die Kreuzung
- Kaum geblitzt wird dagegen an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Brücke /Friedrich-Ebert-Straße
Der Stadtsprecher ist bemüht, jeglichen Verdacht der Abzocke von Autofahrern zu zerstreuen. „Es geht uns um mehr Sicherheit“, sagt Volker Wiebels, „nicht darum, die Stadtkasse zu füllen.“ Nach wie vor werden rund 100 Autofahrer an der Kreuzung Essener Straße/Velauer Straße Richtung A 40 geblitzt. Es war sogar mal das Dreifache. Viele haben in den vergangenen vier Jahren an der Stelle nicht nur Geld, sondern auch ihren Führerschein verloren.
Fahren bei Rot war an dieser Stelle verantwortlich dafür, dass sich fünf Unfälle mit zum Teil schwer verletzten Personen ereignet hatten. Dann kam der Blitzer. Die Unfallkommission der Stadt sah dazu keine Alternative. Täglich konnten Polizei und Vertreter des Ordnungsamtes beobachten, wie bei Rot Autofahrer versuchten, schnell noch die Autobahnauffahrt in Heißen zu erreichen. „Wir sind bei einer derartigen Häufung von Unfällen auch verpflichtet zu reagieren.“ Der Brennpunkt gilt heute als entschärft. Seit die Stadt an der Stelle blitzen lässt, gab es keinen schweren Unfall mehr. Dennoch wird die Kontrolle erhalten. „Rund 100 Rotlichtverstöße im Monat an der Kreuzung Essener Straße/Paul-Kosmalla-Straße sind weiterhin zu viele“, sagen die Verkehrsüberwacher.
Anlage wurde in der Bürgerschaft einst kritisch gesehen
Polizei und Ordnungsamt sehen sich im fünften Jahr nach der Installation der Anlage bestätigt. Dabei wurde die Anlage in der Bürgerschaft kritisch gesehen. Etliche Autofahrer fühlten sich abgezockt. Das Bußgeld ist hoch, es richtet sich nach der Zeit des Rotlichtes: War dies bereits über eine Sekunde zu sehen, sind 200 Euro fällig, zwei Punkte kommen oben drauf und ein Monat Fahrverbot. Auch unter einer Sekunde sind es immer noch 90 Euro und ein Punkt.
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Im ersten Vierteljahr nach der Inbetriebnahme verzeichnete das Ordnungsamt monatlich zwischen 300 und 350 Verstöße. Die Höchstzahl wurde im September 2013 notiert: Da waren es 355 Rotlichtfahrten. Danach gingen die Zahlen zurück und pendelten sich ein. Seit dem Jahr 2016 gibt es bis zu 100 Verstöße monatlich. Geblitzt wird der Verkehrssünder immer zweimal. „Es muss gerichtsfest sein“, heißt es im Ordnungsamt. Mancher Autofahrer, insbesondere wenn er oder sie den Führerschein abgeben musste, ging gegen den Blitzer vor. Arbeitet der sauber? „Genormt, geeicht, verplombt“, sagt die Stadt zur Qualität.
1750 Mal zu schnell gefahren
Ganz anders sieht die Situation an der Kreuzung Konrad-Adenauer Brücke/Tourainer-Ring aus, wo die Stadt den zweiter Rotlicht-Blitzer aufbaute, auch dort kam es zu Unfällen. Doch die Kreuzung schreckt mit ihrer Größe und Weite eher davor ab, die Gelb-Phase bis zuallerletzt auszunutzen. „Höchstens mal 20 Rotlicht-Verstöße“, meldet dort das Ordnungsamt im Monat.
Kaum verändert hat sich die Zahl der Tempoverstöße auf den drei Hauptstraßen, wo die Stadt die Geschwindigkeitsüberschreitungen festhält: Die breite Weseler Straße verleitet nach wie vor viele zum Rasen; 900 Bußgeld-Bescheide verschickt die Stadt dort monatlich. 500 sind es an der Aktienstraße und 350 an der Mannesmann-Allee.
Unfallkommission berät Vorgehen
Der Mülheimer Unfallkommission gehören neben den Vertretern der städtischen Verkehrsbehörde auch Vertreter der Polizei und Mitglieder der Bezirksregierung an.
Die Kommission trifft sich regelmäßig und analysiert in der Stadt Stellen, an denen gehäuft Unfälle auftreten und berät über Gegenmaßnahmen.