Mülheim. . Die drei Starenkästen spülen rund 500 000 Euro in die Kassen der Stadt. Zwar gibt es weniger Raser, aber die Unfallgefahr ist noch nicht gebannt.
- Starenkasten an der Weseler Straße blitzt die meisten Autos
- Die Einnahmen durch Bußgelder haben sich in den vergangenen sechs Jahren fast halbiert
- Tempoüberwachung ist an den drei Straßen aber noch immer vonnöten
Obwohl die drei Blitzer in Mülheim schon seit Jahren installiert sind, spülen sie immer noch viel Geld in die Kassen der Stadt. Rund eine halbe Million Euro brachten die stationären Geschwindigkeitsmesser ein. Ein guter Grund, sie weiterhin in Betrieb zu halten, obwohl ein Gewöhnungseffekt nicht von der Hand zu weisen ist, findet Bernd Otto, Leiter des Mülheimer Ordnungsamtes. „Es geht aber nicht um das Geld, sondern um die Verkehrssicherheit, die durch die Blitzer erzeugt wird.“
Die meisten Raser hat die Geschwindigkeitsmessung an der Weseler Straße geblitzt. Obwohl die Zahl der Anzeigen dort von ursprünglich 22 229 (im Jahr 2011) auf 13 333 im Jahr 2016 sank, werden dort noch immer die meisten Geschwindigkeitsverstöße registriert. Die Einnahmen durch Bußgelder haben sich in den vergangenen sechs Jahren fast halbiert. Von 608 412 Euro (2011) auf 319 783 im vergangenen Jahr. „Der gewünschte Effekt, das Tempo rauszunehmen und damit das Unfallrisiko zu senken, ist inzwischen also eingetreten“, erklärt Bernd Otto.
Einnnahmen nehmen an allen drei Standorten ab
An der Mannesmannallee sind nicht einmal halb so viele Autofahrer geblitzt worden: 2011 waren es dort noch 14 670; 2016 nur noch 5407. Die Bußgeld-Einnahmen sanken dadurch von 298 907 auf 92 166 Euro.
Die jüngste der drei Geschwindigkeitsmessanlagen steht an der Aktienstraße und wurde erst 2012 installiert. In dem Jahr tappten 14 910 Autofahrer in die Radarfalle, die Stadt nahm 298 907 Euro durch Bußgelder ein. Fünf Jahre später sind es noch 6859 Geblitzte und 117 928 Euro.
Dass sich die Autofahrer im Laufe der Zeit an die Blitzanlagen gewöhnen und dort langsamer fahren, sei ganz normal und auch Sinn der Sache. Trotzdem zeige die immer noch vergleichsweise hohe Zahl der geblitzten Autofahrer, dass eine Tempoüberwachung an den drei Straßen vonnöten sei, sagt Otto und ergänzt: „Natürlich überprüfen wir in jedem Jahr neu, ob es andere Stellen im Stadtgebiet gibt, die eine ähnliche Unfallgefahr durch zu schnelles Fahren in sich bergen.“
Ordnungsamtsleiter: Vierter Blitzer wäre möglich
Sollte das der Fall sein, „überlegen wir, einen der Blitzer umzusetzen oder einen vierten festen zu installieren“, erläutert der Leiter des Ordnungsamtes. Die Unfalldaten für 2016 liegen Otto aber noch nicht vor.
Ob in Mülheim vermehrt auswärtige Autofahrer geblitzt werden, ließe sich zwar nicht ganz konkret beantworten, aber zumindest abschätzen. Laut Bernd Otto ist der Anteil der Mülheimer Fahrzeuge, die an den drei stationären Radarfallen geblitzt werden, relativ konstant. Der Blitzer an der Weseler Straße erfasse im Schnitt 10 bis 13 Prozent Autos mit Mülheimer Kennzeichen. Bei den anderen beiden Blitzern liege der Anteil zwischen 20 und 26 Prozent. Bernd Otto relativiert allerdings: Aus diesen Zahlen kann jedoch nicht einwandfrei ein Rückschluss darauf gezogen werden, wie hoch der Anteil der Mülheimer tatsächlich ist.“
Denn: Durch die Änderung der Fahrzeugzulassungsordnung müssen Personen, die beispielsweise aus einer anderen Stadt zugezogen sind, nicht mehr zwangsläufig ihr Kennzeichen ändern lassen. Es könnten also auch mehr Mülheimer sein, die im vergangenen Jahr geblitzt wurden.