Mülheim. . Rotlicht-Kontrolle an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Brücke/Tourainer Ring schreckt Autofahrer auf. Stadt sieht erste Erfolge: Bislang keine Unfälle mehr.

Von einem regelrechten Blitzlicht-Gewitter berichten Autofahrer an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Brücke/Tourainer Ring und liegen damit gar nicht einmal so falsch. Seit die Stadt vor zehn Wochen dort die Rotlicht-Kontrolle aufgestellt hat, wurde 1300 Mal geblitzt. Doch längst nicht immer, so Kerstin Kunadt vom Ordnungsamt, sei es anschließend zu einem Verfahren mit Bußgeld wegen Überfahrens einer roten Ampel gekommen. Der Grund: Die allermeisten Autofahrer bremsten nach dem ersten Blitz noch rechtzeitig ab.

Automatisch nach dem ersten Blitz löst sich zwei Sekunden später der zweite. Wer auf dem Bild dann mit dem Wagen, in der Regel mitten auf der Kreuzung, zu sehen ist, bekommt ein Verfahren wegen eines Rotlicht-Verstoßes. Gegen 90 Autofahrer hat die Stadt in den vergangenen Wochen ein solches Verfahren eingeleitet.

Aufbau war nicht unumstritten

Der Aufbau der Blitzanlage an der Konrad-Adenauer-Brücke war nicht unumstritten. Allerdings setzte sich die Verkehrskommission durch, nachdem es dort zu mehreren Unfällen gekommen war. Als Ursache wurden Rotlichtverstöße dafür ausgemacht. „Wir haben seit der Überwachung keine Unfälle mehr“, stellt Kerstin Kunadt fest. „Die Installation der Anlage hat sich damit in jedem Fall gelohnt.“ Die Stadt strebe mehr Sicherheit an, nicht mehr Einnahmen, betont Kunadt. Sie ist überzeugt, dass die Autofahrer die größte Kreuzung der Stadt inzwischen auch anders wahrnehmen. „Zwar geraten viele doch noch mit der Fahrzeugschnauze bei Rot in den Sensor, der den ersten Blitz auslöst, aber sie bremsen umgehend danach ab.“

Völlig anders stellt sich nach wie vor die Situation bei der zweiten Rotlicht-Überwachung an der Essener-/Paul-Kosmalla-Straße dar. Auch zwei Jahre nach der Errichtung des Blitzer kurz vor der Auffahrt auf die A40, verzeichnet die Stadt immer noch etwa 280 echte Verstöße im Quartal, fast das Dreifache gegenüber der Konrad-Adenauer-Brücke.

Anfangs lag die Zahl der Rotlicht-Verstöße an der Essener Straße sogar noch wesentlich höher. Gerade in den Abend- und Nachtstunden verleite die wenig befahrene Kreuzung offensichtlich zum Überfahren bei Rot, heißt es. Aber auch dort in Heißen, so das Ordnungsamt, habe die Überwachung gewirkt: Es hat keinen schweren Unfall mehr gegeben. In der Vergangenheit war es dort sogar zu Personenschäden gekommen.