Mülheim. . Der pensionierte Pädagoge Peter Möller produzierte zusammen mit seinen ehemaligen Schülern das Hörspiel „Der Kommissar und die Mörderin“. Ein spartanisch eingerichtetes Zimmer diente dabei als Tonstudio für den Krimi über uralte Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau.
Der Ort der Inspiration ist eine kleine Wohnung in Heißen. Ein spartanisches Zimmer: Sofa, Tisch, Bücherregal und Bett. Ein Computer mit angeschlossenem Mikrofon verwandelt den unscheinbaren Raum in ein einfaches Tonstudio. Vier Mülheimer haben hier ein Hörspiel aufgenommen.
Das Ergebnis klingt deutlich professioneller als es die Produktionsbedingungen erahnen lassen. „Der Kommissar und die Mörderin“ soll nun im Eigenvertrieb an die Öffentlichkeit gelangen. Geschrieben hat das Stück der pensionierte Deutsch- und Philosophielehrer Peter Möller, der bis vor einigen Jahren am Heißener Gymnasium unterrichtete.
Mehr als ein bloßer Krimi
Nur oberflächlich geht es um das, was der Titel vermuten lässt. Denn das knapp zwölf Minuten dauernde Hörspiel ist mehr als ein bloßer Krimi. „Eigentlich ist es aber ein Beziehungsstück“, erzählt Möller. „Es geht schlichtweg um die uralten Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau.“ Möller verfasste „Der Kommissar und die Mörderin“ bereits vor mehr als 20 Jahren, die ursprüngliche Fassung ist deutlich umfangreicher als die nun vertonte. Anlass für die Reaktivierung des scheinbar längst vergessenen Stoffes war ein Wettbewerb des Westdeutschen Rundfunks.
Kostenlos zu hören auf Videoplattform YouTube
Kostenlos hören können Interessierte das Mülheimer Hörspiel auf der Videoplattform YouTube im Internet. Dort einfach auf youtube.com nach dem Titel „Der Kommissar und die Mörderin“ suchen.
Zudem vertreiben die Mülheimer ihre Produktion auf CD. Bestellt werden können Kopien beim Verfasser Peter Möller an die E-Mail-Adresse hegel2@gmx.de. Eine CD kostet drei Euro plus Versandkosten.
Der Lehrer fragte bei seinen ehemaligen Schülern Daniel Schibik, Philipp Schott und Kira Bandmann nach, ob sie nicht Lust auf Kreativität in Form eines Hörspiels hätten. Die drei sagten zu. Schibik lieh dem Kommissar seine Stimme, Bandmann der Mörderin – Schott kümmerte sich um Schnitt und Technik in seinem kleinen Tonstudio in den eigenen vier Wänden. „Mich hat es schon länger gereizt mal in eine Rolle als Schauspieler zu schlüpfen“, sagt Schibik. „Der Kontakt zu Peter kam dann im richtigen Moment.“ Im Hörspiel merkt man es seiner Stimme kaum an, dass sie zum ersten Mal zu einem solchen Zwecke aufgenommen worden ist. „Dabei war das nicht einfach für mich.“ Nur ganz selten wirkt Schibik ein wenig zu bemüht, während die „Mörderin“ Kira Bandmann ihre Rolle mit einer Leichtigkeit vertont hat, als hätte sie in ihrem Leben bisher nichts anderes gemacht.
Keine leichte Kost
Das Stück ist gewiss keine leichte Kost. Was vor allem am künstlerischen Anspruch des Verfassers liegt. „Ich wollte etwas schreiben, dass sich von normalen Liebesgeschichten erheblich unterscheidet“, sagt der pensionierte Lehrer Möller. Er arbeitet mit Versatzstücken, Halbsätzen, Anspielungen und Ausrufen. Dass es hier um mehr geht, als einen ehrgeizigen Polizisten, der einen Mord aufklären will, wird zwar schnell klar. Wo die beiden Protagonisten in ihrer Beziehung stehen, wissen sie hingegen wohl selbst nicht so genau.
Ins Finale des Hörspielwettbewerbes „Pinball“ haben es die vier Mülheimer mit ihrer Produktion nicht geschafft. Enden soll ihre Zusammenarbeit deshalb aber nicht. „Wir werden auf jeden Fall weitere Hörspiele aufnehmen“, sagt Techniker Philipp Schott. Auch ein unscheinbares Wohnzimmer kann eben viel Inspiration liefern.