Mülheim-Styrum. . „Anlage ist für den Schulsport unerlässlich,“ finden sie. Das Gelände sollte eigentlich verkauft werden, der Erlös in den Bau der Heißener Sportanlage fließen. Der Mülheimer Sportservice tendiert nun zu einer anderen Lösung.

Die älteren Styrumer erinnern sich noch daran: Bevor man die A 40 ausbaute und den Friedhof erweiterte, gab es noch einen Sportplatz an der Augustastraße. Dieser wurde solange genutzt, bis die Bezirkssportanlage an der Von-der-Tann-Straße fertiggestellt war. Kurt Hügen, ein Ur-Styrumer, beklagt: „Wir können nicht verstehen, dass uns diese Anlage nun wieder weggenommen und zur Bebauung verkauft werden soll, um eine neue Sportanlage in Heißen zu finanzieren. Für uns Styrumer wird diese nicht von Nutzen sein.“

Die Aufgabe des Sportplatzes – so glauben Hügen, Mitglied des Styrumer Geschichtsgesprächskreises, und seine Mitstreiter – hätte fatale Folgen für den Schulsport im Stadtteil. Eine andere Sportanlage sei für die Grundschüler von der Augustastraße und die Willy-Brandt-Gesamtschüler nicht fußläufig zu erreichen. Außerdem werde der Platz auch nachmittags von kleinen Styrumern zum Spielen genutzt. „Wenn Kinder sich austoben können, kommen sie auch nicht auf krumme Gedanken“, sagt Hügen, der recherchiert und herausgefunden hat: „Die Familie Feldmann hat die ehemalige Kiesgrube, die jetzige Bezirkssportanlage, der Stadt quasi für ein Butterbrot überlassen, weil es zum Wohl der Styrumer Bürger sein sollte.“

Er fordert: Die Pläne zum Verkauf des Geländes sollten überdacht werden. Und bietet sogar an: „An einer Seite des Platzes sammelt sich wohl Wasser, wir Bürger könnten doch mithelfen, wenn dort eine Drainage benötigt werden sollte.“

"Wir brauchen einen Platz in Schulnähe"

Ingrid Lürig, Leiterin der Willy-Brandt-Schule, kann Hügens Forderung nur unterstreichen: „Wir brauchen einen Platz in Schulnähe, vor allem für den Leichtathletik-Unterricht. Zum Ruhrstadion könnten wir nicht laufen, das wäre zu weit, zumal eine Sportstunde nur 60 Minuten hat“, sagt sie und weiß, dass auch die benachbarte Grundschule die Anlage nutzt. Der neue Kunstrasenplatz an der Moritzstraße ist ebenfalls zu weit entfernt. „Alle Styrumer wünschen sich, dass der Platz bleibt. Neben den Schulen auch die Styrumer Vereine, die ihn als Ausweichfläche nutzen“, kann Stadtteilkoordinator Dr. Michael Maaß berichten.

Beschlossene Sache ist die Veräußerung des Sportplatzgeländes laut Martina Ellerwald, Leiterin des vom Mülheimer Sportservice, aber noch nicht – auch wenn ursprünglich der Verkaufserlös zur Gegenfinanzierung der Heißener Bezirkssportanlage vorgesehen war. „Es besteht keine akute Gefahr, dass die Anlage geschlossen wird. Wir nutzen den Platz als Ausweichfläche, wenn wir andere Sportplätze sanieren und sind zudem, was seine Zukunft angeht, mit den Schulen im Gespräch.“ Die Tendenz gehe dahin, „dass wir den Platz halten wollen“. Hauptsächlich um den Schulsport sicherzustellen. Man eruiere, ob man stattdessen nicht ein anderes städtisches Grundstück verkaufen könne, um an das Geld für Heißen zu kommen. Nach einem Investor für Styrum suche man zurzeit nicht.