Heimaterde. . Gemeinschaftsgrundschule am Sunderplatz: Lehrer, OGS-Betreuer und Eltern tauschen sich aus, damit jeder Schüler optimal gefördert werden kann. Rektorin: Lernen findet auch beim Spielen statt
„Behandele jeden anderen so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest“ – dieser Spruch hängt in allen Klassenräumen der Gemeinschaftsgrundschule am Sunderplatz aus. „Das ist unser Ansatzpunkt, sollte es einmal Streit zwischen Kindern geben und ein Konfliktgespräch angezeigt sein“, erklärt Schulleiterin Ellen Maaß. Die Förderung sozialer Kompetenz ist ein wichtiger Baustein im Schulprogramm – neben vielen anderen Schwerpunkten.
„Unsere Aufgabe ist es, den individuellen Lernprozess eines jeden Kindes durch differenzierte Aufgabenstellung im Unterricht zu begleiten und unseren Schülern zu vermitteln, wie selbstständiges Lernen funktioniert“, antwortet die Rektorin auf die Frage, was Grundschule leisten muss. Der Lehrer sei dabei aber kein „Alleswisser“. Der Austausch mit den Betreuern des Offenen Ganztages und mit den Eltern in einem „Netzwerk“ sei unumgänglich, um Persönlichkeitsmerkmale, Fähigkeiten und Vorkenntnisse eines jeden Kindes genau ausmachen zu können und es entsprechend zu fördern. „Entscheidend ist es, das richtige Maß an Anforderungen zu finden“, erklärt Ellen Maaß. Denn: „Ein Grundschulkind braucht auch Spielzeit zur Erholung. Außerdem findet Lernen auch im Spiel statt.“
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Ebenso förderlich für die Entwicklung sei die Bewegung. „Konzentrationsschwächen beobachten wir vor allem bei den Schülern, die sich nicht genug bewegen“, berichtet die Schulleiterin. Deshalb werden am Sunderplatz in den Pausen Spielgeräte ausgegeben, kommen Erwachsene vom „Familiennetzwerk Heißen“ her, um den Erst- bis Viertklässlern alte Freiluftspiele beizubringen. „Kinder müssen ihre körperlichen Möglichkeiten austesten“, meint Ellen Maaß. Überängstlichkeit seitens der Eltern sei da eher kontraproduktiv.
Selbstbewusstsein aufbauen
Kreativität entwickeln und Selbstbewusstsein aufbauen sollen die Mädchen und Jungen bei Theaterspiel, Tanz und Chorgesang, beim Musizieren mit Instrumenten oder dem künstlerischen Gestalten. Es gibt Musikstunden im Rahmen von „Jedem Kind ein Instrument“, mehrere Instrumental-Ensembles (vor allem Streicher), Flöten- und Gitarrenunterricht, eine Chor-AG (2. Schuljahr), Theaterprojekte sowie Tanzprojekte mit dem Tänzer Harald Schulte und dem Trommler Thomas Kahle. Mit der Choreographie „Vivaldi revisited“ reihten sich einige der Grundschüler in die Riege der besten Tanzgruppen NRWs ein.
Die GGS am Sunderplatz ist zudem eine „Lesende Schule“, Schmökern ist ausdrücklich erwünscht und einmal im Monat für eine halbe Stunde sogar Pflicht. Dann lesen alle Menschen in der Schule, egal, ob Lehrer, Hausmeister oder Schüler in einem selbst ausgewählten Buch – und zwar, wo sie wollen: im Klassenraum, auf dem Flur oder auch auf dem Hof.
Platzmangel ist Vergangenheit - Anbau fast fertig
Platzmangel herrschte lange an der Grundschule am Sunderplatz. Deshalb wurde in den letzten Monaten angebaut, seit Ende der Herbstferien kann man den Neubautrakt mit zwei Klassenräume, drei OGS-Räumen und einem Speisesaal teilweise schon nutzen. Allerdings: „Die Küche muss noch eingerichtet werden, vielfach ist die Inneneinrichtung noch nicht komplett“, so Schulleiterin Ellen Maaß. Außerdem steht die Gestaltung der Außenanlagen rund um das Schulgebäude auch noch aus.
Das Spielehaus, in dem derzeit noch die Spielgeräte für die Pause lagern, soll auch noch umfunktioniert werden. Eine Einweihung des Neubaus soll erst am 20. März erfolgen – im Rahmen der Projektwoche, die diesmal unter dem Motto „Kleine Künstler ganz groß“ steht.
Unterstützung verschiedener Menschen und Institutionen
Die Schule am Sunderplatz kann auf Unterstützung verschiedener Menschen und Institutionen bauen. „Wir haben hier sehr engagierte Eltern, die sich für den Lernfortschritt ihrer Kinder interessieren und bei Veranstaltungen mithelfen. Außerdem gibt es einen regen Förderverein, der uns zum Beispiel jetzt Schul-T-Shirts gestiftet hat oder auch Materialien für den Unterricht finanziert“, so Maaß.
Auch im Stadtteil ist die Grundschule verankert, kooperiert mit der Siedlervereinigung – zum Beispiel beim bekannten Kinderfest auf der Heimaterde.