Herne. . Mit einer Gardinenstange ist ein 61-Jähriger vor der Herner Wahlkampfzentrale auf die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering losgegangen. Der Rentner musste sich nun vor dem Amtsgericht Herne verantworten und wurde verurteilt. Ein politisches Motiv gäbe es wohl nicht, erklärte der Richter.

Mit einer Plastikgardinenstange war ein Rentner im vergangenen August auf die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering losgegangen. Das sorgte damals für Schlagzeilen. Der 61-Jährige wurde am Dienstag für seinen Angriff auf die 34-Jährige Politikerin vom Herner Amtsgericht mit einer Geldstrafe zur Verantwortung gezogen: 50 Tagessätze á 15 Euro muss er berappen.

Direkt vor der Herner Wahlkampfzentrale der Sozilademokraten war die Situation im Bundestagswahlkampf 2013 eskaliert. „Der Angriff ist aber keinesfalls als politisch zu bewerten“, sagte der Vorsitzende Richter, Kai Zarges.

Angeklagte beschwerte sich über Lastwagen

Ein Lastwagen des Wahlkampfteams soll auf dem Bürgersteig gestanden haben. Darüber beschwerte sich der Angeklagte bei einem Wahlkampfhelfer dermaßen massiv, dass Michelle Müntefering einschreiten wollte und dabei einen Schlag mit der Gardinenstange auf den Kopf bezog.

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Die SPD-Politikerin und Ehefrau des ehemaligen Vizekanzlers Franz Müntefering wurde bei der Attacke zwar nicht verletzt, rief aber sofort die Polizei an. Als die Beamten eintrafen, hatte sich der Täter zwar schon aus dem Staub gemacht, konnte aber innerhalb kürzester Zeit gestellt werden.

Michelle Müntefering erstattete Anzeige

Michelle Müntefering nahm an der Gerichtsverhandlung nicht teil und wollte sich zu dem Vorgang auch nicht äußern. Im August hatte sie Anzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung erstattet.

Weil Bundestagsabgeordnete ihre Aussage in der Stadt ihres Arbeitsortes machen müssen, schilderte Michelle Müntefering den Tathergang seinerzeit dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten.