Die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering übernimmt den Vorsitz der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages. Den Posten trete sie auf Vorschlag der SPD-Bundestagsfraktion an, teilte Müntefering gestern mit. Den Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei komme eine große Bedeutung zu, deshalb freue sie sich auf die Aufgabe, kommentierte sie.
Allein im Ruhrgebiet lebten rund 350 000 Menschen mit türkischen Wurzeln, und selbst in Herne hätten fast 50 Prozent der Kinder in den Kitas einen Migrationshintergrund - unter ihnen viele aus türkisch stämmigen Familien. Das zeige, wie eng die Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei seien. „Um so wichtiger ist es, den persönlichen Kontakt zu türkischen Kolleginnen und Kollegen zu pflegen und sich auszutauschen“, meint die Bundestagsabgeordnete.
Die Parlamentariergruppen hätten das Ziel, einen kontinuierlichen Dialog mit den nationalen Parlamenten der Partnerstaaten zu führen und so die internationalen Beziehungen des Bundestages auf parlamentarischer Ebene zu fördern, erklärt Müntefering. Auch in schwierigen diplomatischen Situationen komme diesem Austausch eine hohe Bedeutung bei, da er helfe, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu stärken: „Die türkischstämmige Bevölkerung hat enormes Potenzial für die zukünftige Entwicklung unseres Landes und für meine Heimat, das Ruhrgebiet.“