Herne. Immer mehr Kinder und Jugendliche müssen von den Jugendämtern wegen familiärer Probleme in Obhut genommen werden. Der interkulturelle Jugendhilfeträger “Plan B“ sucht daher in Herne Familien mit und ohne Migrationshintergrund die bereit sind, Kinder bei sich aufzunehmen.
Immer mehr Kinder werden wegen Problemen in ihren Herkunftsfamilien von den Jugendämtern in Obhut genommen. Dabei liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei etwa 20 Prozent, in Kommunen mit starkem Migrantenanteil sogar noch höher.
„Aus der Herkunftsfamilie genommen zu werden, bedeutet für jedes Kind eine Entwurzelung“, so Hatice Ayten von Plan B. Der interkulturelle Jugendhilfeträger , auch in Herne an der Bebelstraße ansässig, sucht Familien mit und ohne Migrationshintergrund, die bereit sind, von den Jugendämtern in Obhut genommene Kinder bei sich in Pflege zu nehmen.
„Kindern mit Migrationshintergrund droht zusätzlich eine schwere Identitätskrise durch den Verlust der Muttersprache und der herkunftskulturellen Werte und Normen.“ Daher sei es sinnvoll, ein weiteres Aufwachsen in einem interkulturell toleranten und kompetenten Umfeld zu gewährleisten, auch um eine Rückkehroption zur Herkunftsfamilie aufrechtzuerhalten.
Interkulturelle Kompetenzen erwerben
PlanB Ruhr sucht deshalb im Rahmen des Konzepts ‚Westfälische Pflegefamilien‘ des Landesjugendamtes Westfalen-Lippe Familien mit und ohne Migrationshintergrund, die Interesse haben, Pflegekinder aufzunehmen und dafür besondere interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Da der Verein Plan B aus einem multikulturellen Team besteht, kann er auf über 17 Sprachen und Kulturen zurückgreifen und neben deutschen Pflegefamilien auch solche mit türkischem, russischem, arabischem oder anderem Migrationshintergrund qualifizieren und in Absprache mit dem Fachbereich Kinder, Jugend, Familie das zu ihnen passende Pflegekind vermitteln.
Interessierte können sich an die Koordinatorin „Westfälische Pflegefamilien“ (WPF) bei PlanB wenden: Hatice Ayten, h.ayten@planb-ruhr.de, 0178 / 358 60 16.