Bochum/Herne. . Ein 24-jähriger Herner hat einen Luxuswagen gestohlen und anschließend schnell mit gefälschten Papieren für 50.000 Euro weiterverkauft. Nun stand der Mann vor Gericht: Die Tat gab er zu, über die Hintermänner aber schwieg er sich aus. Er kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

Das war knapp: Nach einem Trickbetrug mit einem frisch geklauten 50.000-Euro-Porsche ist ein vorbestrafter Herner (24) am Mittwoch am Schöffengericht mit einem blauen Auge davon gekommen. Das Urteil: ein Jahr Haft auf Bewährung.

Echter Porsche, echtes Geld, gefälschte Papiere: Es war der 12. Mai 2013, als der 24-jährige Holthauser mit einem Porsche Cayenne auf dem Hof eines Gebrauchtwagenhändlers auftauchte und den Luxuswagen zum Kauf anbot. Der Händler witterte ein Schnäppchen, legte 50.800 Euro in bar auf den Tisch.

Der Angeklagte wies sich mit einem türkischen Personalausweis aus, übergab sämtliche Wagenpapiere. Was der Gebrauchtwagenhändler nicht ahnte: Papiere und Pass waren Totalfälschungen, der Porsche kurz zuvor in Recklinghausen gestohlen worden.

Angeklagter schweigt aus Angst um Familie

Obwohl es zunächst nur wenig Hoffnung gab, den Trickbetrüger zu fassen, klickten nach einigen Wochen doch die Handschellen. Im Prozess gab der Herner den Coup mit dem geklauten Porsche sofort zu. Über die Auftraggeber, für die er das krumme Geschäft damals abgewickelt hat, wollte der Holthauser aber dann doch lieber nichts sagen.

„Er hat Angst um seine Familie“, erklärte Verteidiger Hartmut Moyzio. Offenbar verfügen die Bosse einer mutmaßlich im Hintergrund aktiven „Porsche-Bande“ noch über ausreichend Hintermänner, die jederzeit in der Lage sind, Furcht und Schrecken zu verbreiten.

3000 Euro Lohn für Betrug

Die 50.000 Euro will der 24-Jährige sofort an seine Auftraggeber weiter gegeben haben. Er selbst gab sich mit 3000 Euro Lohn zufrieden. Bei seiner Festnahme konnten rund 2000 Euro Bargeld sichergestellt werden. Nur „mit Bauchschmerzen“ gewährten die Bochumer Richter dem wegen Bedrohung vorbestraften Herner eine zweite Bewährungschance. Als Auflage muss er 100 soziale Arbeitsstunden ableisten. Das Urteil lautet auf Betrug, Hehlerei und Urkundenfälschung.