Herne. . Opfer eines Trickdiebes ist ein Rentner in Röhlinghausen geworden: Um fast 500 Euro wurde er auf offener Straße erleichtert. Der 84-Jährige hat sich nicht nur an die Polizei, sondern auch an die Öffentlichkeit gewandt, um andere Bürger zu warnen.
Opfer eines Trickdiebstahls? Das kann mir nicht passieren! So dachte der 84-Jährige (Name der Redaktion bekannt). Am Donnerstag wurde der Rentner in Röhlinghausen auf offener Straße eines Besseren belehrt - und hat sich anschließend nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei der WAZ gemeldet. „Ich will andere Bürger warnen“, sagt er.
Seine Rente hatte der Röhlinghäuser von der Postbank abgeholt; mehr als 500 Euro Bargeld führte er deshalb im Portemonnaie mit sich. Auf der Heinrich-Laer-Straße sei er von einem 40 bis 50 Jahre alten dunkelhaarigen Mann angesprochen worden. Dieser habe sich als Bulgare ausgegeben, aber recht gut Deutsch gesprochen, berichtet der Rentner. „Er fragte mich, ob ich zwei Euro fürs Telefonieren wechseln kann.“ Als er nachgeschaut habe, habe der Bulgare die Finger in seine Brieftasche gesteckt. „Ich habe mir das sofort verbeten und mit ihm geschimpft“, erzählt der 84-Jährige. Dass er Opfer eines Trickdiebstahls geworden sei, habe er zunächst nicht bemerkt. Erst später habe er festgestellt, dass fast 500 Euro in seiner Brieftasche fehlten. Bei der Polizei brachte er den Diebstahl zur Anzeige.
„Geldwechsel-Trick“ nennt die Polizei diese uralte Masche. Immer wieder fielen vor allem ältere Bürger darauf rein: „Auch wenn es unhöflich klingen mag: Mittlerweile sollte man es eigentlich grundsätzlich ablehnen, einem Fremden Geld zu wechseln“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte unter Verweis auf zahlreiche Vorfälle dieser Art. Und wenn man es dann doch tue, sollte man auf der Hut sein: „Sobald fremde Finger in die Brieftasche gehen, sollte man die Börse schnell wegstecken und laut um Hilfe rufen“, rät der Polizeibeamte. Es sei besser, lieber einmal zu viel falschen Alarm zu schlagen als Opfer eines dreisten Trickdiebes zu werden.