Herne. . Die Feiertage sind Hochsaison für den Lebensmittel-Logistiker Dachser in Herne. Nachdem Weihnachten abgehakt ist, verlassen täglich Tausende Chipskartons das Lager im Gewerbegebiet “Friedrich der Große“. Denn Knabbereien sind ein Silvester-Klassiker. Bei der Zustellung geht es fast um jede Minute.

Der handliche Computer weist den Weg: drittes Regal, zweite Etage. Dort stehen drei Kartons mit Kartoffelchips. Die landen umgehend auf einer Palette und machen sich einige Minuten später mit diversen anderen Knabbereien vom Dachser-Lager im Gewerbegebiet "Friedrich der Große" aus auf den Weg Richtung Rheinland.

Die Hektik der Feiertage bedeutet auch für den Lebensmittellogistiker Dachser Hochsaison. Allerdings: „Das Weihnachtsgeschäft haben wir gedanklich abgehakt“, erläutert Verkaufsleiter Dirk Alexander den besonderen Rhythmus der Branche. Quollen die Regale im Spätsommer noch vor Lebkuchen und Printen über - das Weihnachtsgeschäft startete im August -, stapeln sich in diesen Tagen Chips & Co. - die Klassiker unzähliger Silvesterpartys. Von Herne aus werden sie in Supermärkte in ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch in Rheinland-Pfalz verteilt.

Märkte haben wenig Lagerfläche

Zum Start des Silvestergeschäfts schieben auf den Sonderverkaufsflächen Knabbereien oder Sekt die Schoko-Nikoläuse und Printen an die Seite. „Die Märkte haben wenig Lagerfläche, deshalb wollen sie von einem auf den anderen Tag die Ware haben. Darin besteht die Herausforderung für uns“, sagt Alexander. Abends treffen die Bestellungen bei Dachser ein, schon am kommenden Tag soll die Ware im Laden liegen, noch besser: im Einkaufswagen.

Ein Blick auf die Zahlen offenbart, welche Mengen auf Friedrich der Große bewegt werden: Bis zu 1400 Paletten - oder umgerechnet 32.000 Chipskartons - verlassen das Dachser-Lager. Pro Tag.

„Pünktlicher als die Bahn“

Allerdings: Völlig abgehakt ist das Frohe Fest dann doch nicht. Der Grund: Das Unternehmen liefert auch Ware mit kurzer Mindesthaltbarkeit, also verschiedene Fleischsorten, Lachs, Shrimps und alles, was im Meer lebt, sowie Käsespezialitäten. Dabei verlangt die Lage der Feiertage in diesem Jahr - auf das Wochenende folgt fast unmittelbar Weihnachten - erhöhte Koordinationskunst. Schließlich verlangt der Kunde auch nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag frische Ware in der Theke. So wird zum Beispiel an Heiligabend bis mittags Ware zu den Lebensmittelmärkten geliefert.

„Bei der Zustellung geht es fast um jede Minute“, betont Alexander, der Pendelverkehr zwischen den Dachser-Standorten müsse punktgenau sein, sonst könne das Kalbsfilet seinen Anschluss verpassen. „Wir sind mit unserem Fahrplan pünktlicher als die Deutsche Bahn“, sagt Alexander. Und wenn er das sagt, hat man nicht den Eindruck, als sei dieser Satz als Scherz gemeint. . .