Herne/Mandalay. . Der Herner Weltreisende Herbert Schmidt hat Myanmar erreicht. Dort besucht er zunächst den Inle-See, dann geht es weiter nach Mandalay. Hier sein Reisebericht, nächster Teil.

Die frühere Hauptstadt Rangoon in Myanmar, mein nächstes Ziel, kann man zwar direkt von Kathmandu anfliegen, aber das ist viel zu teuer und kommt nicht in Frage. Die preiswerteste Alternative ist ein Flug mit Air India über Delhi nach Bangkok (200 Euro) und von dort mit Thai Air Asia nach Yangon – wie Rangoon heute heißt – und wieder zurück. Alle Touristen müssen fliegen, da ihnen der Landweg versperrt ist. Was ich noch kurzfristig in Nepal erfahre, ist die Tatsache, dass Myanmar eine Cash Economy ist. Heißt: Man benötigt neue und unbeschädigte Euro- oder US-Dollarnoten, die man in die Landeswährung Kyat umtauschen kann. Mit meinen Kreditkarten kann ich also nichts anfangen.

So geht es über Delhi nach Bangkok. Der nächste Tag ist ein einziges Chaos. Bekomme von allen Seiten unterschiedliche Infos bezüglich der Einreise nach Myanmar. Als ich endlich den Durchblick habe, ist es schon zu spät, um noch etwas zu unternehmen. Somit nehme ich ein Taxi zur Botschaft von Myanmar, um keine Zeit zu verlieren. Man muss sein Visum bis 11 Uhr beantragen, wenn man es um 16 Uhr bekommen will. Ziehe noch 30 000 Baht (772 Euro) am Bankautomaten. Nachdem ich mein Rückflugticket gekauft habe, bereite ich die Abreise vor.

Schwimmenden Gärten aus Schilfalgen

Der Flug dauert nur eine Stunde, und weiter geht’s mit dem Taxi zum 30 Kilometer entfernten Zentrum. Bereits am nächsten Tag kann ich zum Inle Lake weiterreisen. Bald, nachdem ich Yangon verlassen habe, wird das Land leer. Aber es bleibt grün. Die meisten Häuser entlang der Fernstraße machen einen ärmlichen Eindruck. In aller Frühe wird um 3.30 Uhr der Inle-See erreicht. Am Inle-See angekommen, niste ich mich für vier Tage in einem Hotel ein. Eine Bootsfahrt auf dem flachen See, der teilweise landwirtschaftlich genutzt wird, ist ein Muss. Die schwimmenden Gärten bestehen aus Schilfalgen, die, an Bambusstäben befestigt, vor dem Wind geschützt sind. Gedüngt wird mit Schlick. Hauptsächlich werden Tomaten und Gurken angebaut. Alle Gebäude im See stehen auf Pfählen, da der Wasserstand je nach Regen- oder Trockenzeit schwankt. Wir besuchen noch eine Weberei, Silberschmiede und Zigarrenmanufaktur. Die Ufer des Sees sind dicht besiedelt.

Tonnenweise Gold auf Denkmälern

Dann geht es per Sammeltaxi weiter nach Mandalay. Pagoden und Klöster bestimmen das Bild um und auf dem Mandaly Hill. Ein Gebäude ist schöner als das andere. Eine Steigerung erfahre ich aber am nächsten Tag im nahen Amarapura. Was wie Gold aussieht, ist tatsächlich Gold, hier tonnenweise auf den Stupas (buddhistischen Denkmälern) angebracht. Woher dieser Reichtum stammt, konnte ich nicht Erfahrung bringen. Wahrscheinlich war es der Handel, den der Irawadi mit seinen Nebenflüssen ermöglichte. Außerdem verfügt das Land über große Goldvorkommen.

Fortsetzung folgt.

Zur Person: Der Herner Herbert Schmidt (72) reist seit Oktober 2011 durch die Welt. Der pensionierte Berufsschullehrer will bis 2013 unterwegs sein – von der Türkei immer ostwärts. Für die WAZ berichtet er regelmäßig von seinen Eindrücken.