Der Herner Weltreisende Herbert Schmidt hält es nur einen Tag in der indischen Metropole aus. Dann macht er eine Badepause in Goa. Hier sein neuster Bericht.

Ich habe Delhi verlassen, auf meiner Reise durchs westliche Rajasthan mache ich in Jaipur, Jodhpur und Udaipur Station. Im Laufe ihrer Geschichte waren die Städte Zentren verschiedenster Reiche, dementsprechend viele Festungen und Paläste finden sich hier. Sie alle zu beschreiben aber würde den Rahmen sprengen.

Nach einer Woche geht es weiter, von Udaipur in einer über 20 Stunden langen Bahnfahrt nach Mumbai. Angekommen, gibt es viel Elend zu sehen: Auf den Bürger- und Bahnsteigen übernachten Obdachlose mit ihren wenigen Habseligkeiten, die Bahnhofshalle bietet ein ähnliches Bild. Ekelig und abstoßend ist der unvorstellbare Müll. Es gibt keine Müllabfuhr, der Müll – auch Unverrottbares – sammelt sich überall dort an, wo Menschen wohnen. Hunde, Ziegen, Schweine, Affen und die heiligen Rindviecher durchwühlen ihn auf der Suche nach Fressbarem. Zum abstoßenden Bild kommt noch der widerliche Gestank hinzu. Ich verbringe eine Nacht in dieser Stadt, über Badami geht es weiter nach Hospet.

Schon beim Einlaufen des Zuges rennen die Rikscha-Fahrer neben dem Zug her, erspähen potenzielle Kunden und zwängen sich durch die aussteigenden Fahrgäste in den Zug, um schnell genug einen Fahrgast zu ködern. Unter welchem Druck müssen diese armen Kerle stehen!

Ich besichtige die Tempelanlagen und Ruinen in der Umgebung, dann wird es Zeit für eine Badepause in Goa. Nach fünf Tagen geht es weiter. Paläste habe ich mittlerweile genug gesehen, darum beschließe ich, vorerst mehr Wert auf Landschaften zu legen. Mein Zug nach Bangalore durchquert eine fantastische Gebirgslandschaft, in den nächsten Tagen folgt eine Trekkingtour auf Tigerpfaden. Ich stelle fest, dass Indien dort sehr schön ist, wo sich keine Menschen angesiedelt haben.

Ich erreiche die Südspitze Indiens und hoffe, von Rameswaram mit der Fähre nach Sri Lanka übersetzen zu können. Die Hoffnung aber wird enttäuscht, die Verbindung ist geschlossen. Aus dem 100 Kilometer entfernten Tiruchirapalli aber kann man ins sri lankesische Colombo fliegen. Zuvor aber besuche ich jetzt noch die prachtvolle Tempelanlage von Madurai.

Fortsetzung folgt.