Der Herner Senior Herbert Schmidt unternimmt eine Weltreise. Hier schildert er seine Erlebnisse in Nepal

Ist von Nepal die Rede, so denkt jeder gleich an das Dach der Welt – und das ist es auch, was jährlich zahllose Touristen aus aller Welt anlockt. Vier Jahre sind vergangen, seit ich zuletzt die gewaltigen Bergriesen bestaunt habe.

Wenn man von Indien über Land einreist, muss man einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Ich reise zusammen mit 16 jungen Leuten im Kleinbus bis zur Grenze.

40 US-Dollar sind für ein 30-Tage-Visum zu berappen. Wer länger bleiben will, darf gleich 100 Dollar zahlen. Nach einer Übernachtung im Hotel geht es mit dem öffentlichen Bus weiter nach Pokhara. Die Fahrt durchs Gebirge ist sehr schön, allerdings hält der Bus oft und braucht für die 180 Kilometer acht Stunden. Mein gesamtes Nepal-Programm hat ein mir gut bekannter Agent in Kathmandu ausgearbeitet. Für 55 Euro am Tag begleiten mich ein Träger und ein Führer. In Pokhara genieße ich das Touristenviertel mit dem schönen Fewa See, dann geht es mit dem Taxi nach Nayapul. Weiter zu Fuß über Birethanti und Tikethunga bis Ulleri, dabei gilt es 3000 Stufen zu überwinden. Am nächsten Tag geht das Treppensteigen weiter bis Ghorepani (ghore = Pferd, pani = Wasser). Die Sicht auf die Bergriesen des Annapurna Massivs wird immer besser. Wir sind jetzt in 2874 Metern Höhe.

Am nächsten Tag heißt es früh aufstehen: Bereits um 4.30 Uhr geht es mit Stirnlampe durch die Dunkelheit 336 Meter via Treppe auf den Poon Hill. Die Mühe lohnt sich, denn das Farbenspiel der aufgehenden Sonne über dem Berggipfel entschädigt für alle Strapazen. Die Bergriesen sind zunächst nur schemenhaft zu sehen. Dann leuchten die Schnee bedeckten Gipfel im ersten Sonnenlicht, worauf bald die ganze Pracht der Gebirgswelt in Erscheinung tritt.

Nun geht es wieder zurück in Richtung Pokhara, zunächst lange aufwärts bis Tadapani und dann hinunter nach Ghandrung, an bescheidenen Gasthäusern mit fantastischer Aussicht auf das Annapurna Massiv vorbei, nach Pothana. Zwei Stunden lang steigen wir hinab bis Phedi und fahren dann zurück nach Pokhara, wo ich mich erhole.

Fortsetzung folgt.

Der Herner Herbert Schmidt (72) reist seit Oktober 2011 durch die Welt. Der pensionierte Berufsschullehrer will bis 2013 unterwegs ein – von der Türkei immer ostwärts. Für die WAZ berichtet er regelmäßig – ganz persönlich – von seinen Eindrücken.