Herne. Darf sich ein Oberbürgermeister freuen, wenn Häuser im Wert kräftig steigen? Hernes OB Frank Dudda hat das getan - zum Entsetzen der Linken.

Kritik an Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda üben die Linken. Der OB hatte sich in einem Facebook-Beitrag über die gestiegenen Immobilienpreise in der Stadt gefreut. Die Linken sind bedient.

„Herne sichert sich Platz eins – diese Nachricht aus dem Focus vom 12. April dürfte vor allem Immobilienbesitzer freuen: Unter den 110 größten deutschen Städten gibt es die höchste jährliche Wertsteigerung in unserer Stadt“, schrieb der OB auf Facebook. Konkret: „Stolze 12,7 Prozent über vier Jahre steigt hier der Wert einer Immobilie.“ Das sei deutschlandweit „mit Abstand der absolute Spitzenwert“. Diese Steigerung sei keine Überraschung, fügt Dudda an - „so schön, wie es in Herne ist“. Als Beispiel nennt der 60-Jährige die Siedlung Teutoburgia.

 „Sowas kannste dir echt nicht ausdenken…“: Hernes Linke-Chef Patrick Gawliczek.
 „Sowas kannste dir echt nicht ausdenken…“: Hernes Linke-Chef Patrick Gawliczek. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Linken in Herne sind über dieses Posting nicht amüsiert. „Unser Bürgermeister freut sich also darüber, dass Wohnen zunehmend unbezahlbar wird in unserer Stadt“, so Linken-Kreissprecher Patrick Gawliczek in einer Mitteilung. Um anzufügen: „Sowas kannste dir echt nicht ausdenken…“. Scheinbar fehle es im Rathaus an Wirtschaftskompetenz: „Wenn Dinge im Wert steigen, werden sie teurer. Ich kann mich darüber bei Wohnraum nicht freuen.“

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Auch Veronika Buszewski, Fraktionsvorsitzende der Linken im Herner Rat, meldet sich in dieser Sache zu Wort: „Scheinbar hatte unser Oberbürgermeister in letzter Zeit nie selbst das Problem, nach einer bezahlbaren Wohnung zu suchen. Denn sonst würde er so etwas nicht posten“, kommentiert sie. Die Mieten seien bereits in den vergangenen Jahren deutlich angezogen. Steigende Immobilienpreise seien generell immer „der erste Vorbote für explodierende Mietpreise“. Ähnliche Entwicklungen sehe man auch in Städten wie Berlin oder Hamburg.

Jetzt müsse schnell gehandelt und priorisiert werden: „Wir brauchen eine Offensive, um vor allem günstigen Wohnraum und insbesondere Sozialwohnungen zu schaffen, damit gerade kleine und mittlere Einkommen sich das Wohnen in Herne noch leisten können“, so die Ratsfrau. Dazu gehöre aber nicht nur Neubau, sondern eben auch die umweltfreundlichere Instandsetzung von älteren sanierungsfähigen Immobilien.