Herne. Johannes Chudziak, Ex-Dezernent in Herne, ist im Alter von 46 Jahren gestorben. Seine ehemaligen Kollegen reagieren geschockt.

Hernes ehemaliger Sozial- und Gesundheitsdezernent Johannes Chudziak ist tot. Er starb im Alter von 46 Jahren. „Wir sind erschüttert über den Tod unseres ebenso liebenswerten wie kompetenten Kollegen“, sagt Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), in einer Mitteilung des Verbandes. Beim LWL arbeitete Chudziak zuletzt.

Nach seinem Abschied von der Stadt Herne trat Chudziak Anfang vergangenen Jahres seine neue Stelle als Sozialdezernent beim LWL in Münster an. „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und den drei Kindern“, so Lunemann weiter. Nach dem Jurastudium in Osnabrück arbeitete der gebürtige Berliner Chudziak zunächst als Rechtsanwalt. Auf Vorschlag der SPD wurde der damals 35-Jährige 2013 vom Rat der Stadt Herne zum neuen Sozial- und Gesundheitsdezernenten gewählt. 2021 wurde er für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Zuletzt war der Jurist in der Herner Verwaltung zusätzlich für den Bereich Sport zuständig. Bis 2015 trug Chudziak, der mit seiner Familie in Elpeshof wohnte, außerdem die Verantwortung für die Feuerwehr sowie bis 2020 für den Fachbereich Ordnung und damit auch für die Cranger Kirmes.

Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (r.) bei der Verabschiedung von Johannes Chudziak im Dezember 2022 im Ratssaal, der wegen der Energiekrise im Zuge des Ukrainekriegs schlecht beheizt war.
Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (r.) bei der Verabschiedung von Johannes Chudziak im Dezember 2022 im Ratssaal, der wegen der Energiekrise im Zuge des Ukrainekriegs schlecht beheizt war. © Stadt Herne | Thomas Schmidt

Chudziaks Amtszeit hatte es in sich: Die Fachbereiche, die er verantwortete, mussten sich maßgeblich mit den Folgen der Flüchtlingswelle ab 2015 unter anderem mit der Errichtung von Notunterkünften sowie mit der Corona-Pandemie ab 2020 unter anderem mit der Umsetzung der Impfkampagnen befassen. Beide Aufgaben seien schwierig gewesen, sagte er zu seinem Abschied von der Stadt zur WAZ. „Die Bewältigung der Flüchtlingskrise war die größere Aufgabe“, so Chudziak. Und: „In der Pandemie hatte man sich dagegen zwischenzeitlich die Frage gestellt: Wann wird das jemals zu Ende gehen? Die psychische Belastung war deutlich größer.“

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Der Wechsel nach Münster zum 1. Januar 2023 war für den Sozialdemokraten – er saß einst für die SPD im Osnabrücker Rat – auch eine Rückkehr: Von 2007 bis 2013 war er in verschiedenen Funktionen bei dem Verband tätig, in den letzten Jahren als Referatsleiter. Nach seiner Rückkehr war er zuletzt beim LWL für den finanziell größten Bereich, die Behindertenhilfe mit dem LWL-Inklusionsamt Soziale Teilhabe und dem LWL-Inklusionsamt Arbeit sowie für das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht zuständig.

„Wir verlieren mit ihm einen lebensfrohen und humorvollen Kollegen“, sagt LWL-Chef Lunemann. Seine Kolleginnen und Kollegen in Münster seien über seinen viel zu frühen Tod zutiefst geschockt. Auch im Rathaus in Herne sind ehemalige Kolleginnen und Kollegen erschüttert.