Herne. Christoph Bußmann hat die Wiederwahl als CDU-Parteichef locker gewonnen - zurecht. Warum er sich jetzt nicht zurücklehnen darf - ein Kommentar.

Zwei Jahre nach seinem Amtsantritt als CDU-Kreisvorsitzender in Herne sitzt Christoph Bußmann fest im Sattel. 85 Prozent Zustimmung, das ist ein hervorragendes Ergebnis. Damit honoriert die Basis, dass der 36-Jährige nach mehreren schwierigen Jahren wieder Ruhe in die Partei gebracht hat. Außerdem ist es ihm gelungen, dass Partei und Fraktion stärker zusammengerückt sind. Dass er manchen Parteifreunden dabei auf die Füße trat, wurde ihm nicht groß angelastet.

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Wie groß die Unruhe in der Union zuletzt war, zeigte sich spätestens auf dem Parteitag. Nach manchem Ärger und einigen Grabenkämpfen in der Partei, die letztlich zum Rücktritt von Bußmanns Vorgänger, Timon Radicke, führten, offenbarte sich nach und nach auch ein unfassbares Chaos in der Geschäftsführung. Das gipfelte in einem Tohuwabohu bei den Mitgliedsbeiträgen. Hinter den Kulissen wurden die Scherben zusammengekehrt, in einem Kraftakt wurde aufgeräumt. Auch das ein Verdienst von Bußmann, aber auch seinem Vorstand.

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Zurücklehnen darf sich Bußmann jetzt aber nicht. Die Aufgaben, die vor Partei und Fraktion stehen, sind gewaltig. Drei Wahlen stehen vor der Tür, darunter die Kommunalwahlen inklusive der Rats- und der OB-Wahl, bei denen die Union beim letzten Mal ganz miese Ergebnisse eingefahren hat. Bußmann muss die Basis mobilisieren, die Wählerinnen und Wähler überzeugen und nicht zuletzt auch Partei und Fraktion weiter verjüngen - und das alles in der SPD-Hochburg Herne. Es gibt leichtere Aufgaben.