Herne. An diesem Sonntag fand in Herne unter dem Motto „Der Pott erwacht“ eine Kundgebung statt. Das Bündnis Herne rief zur Gegendemo auf.

Unter dem Motto „Der Pott erwacht“ fand an diesem Sonntag, 21. April, in Herne eine Kundgebung mit anschließender Demonstration statt. Unter dem Motto „Packt den Pott nicht an“ lud das Bündnis Herne zur selben Zeit zu einer Gegenveranstaltung ein.

Hier geht es zum Vorbericht: Die Kundgebung „Der Pott erwacht“ habe ein Bürger aus Castrop-Rauxel angemeldet, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager auf Anfrage der WAZ. Dabei gebe es „klare Bezüge zur Querdenker-Szene“. Die Polizei rechne mit 150 Menschen. Angemeldet sei auch ein Corso mit rund 30 Fahrzeugen: Mit Autos wollten Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits am Vormittag aus Castrop zum Kirmesplatz fahren, sagt Artschwager.

Anschließend soll dort um 15 Uhr eine Kundgebung starten, eine Demo durch umliegende Straßen soll sich um 16 Uhr anschließen. In dem Aufruf zur Veranstaltung heißt es: „Wir zeigen Gesicht für Michael Schele.“ Der Hagener hatte unter anderem während der Pandemie Demos gegen Corona-Maßnahmen organisiert. Bereits 2022 hatte es Demos unter dem Titel „Der Pott erwacht“ in Herne gegeben.

Auf dem Buschmannshof in Wanne-Mitte gab es im März 2022 eine Gegendemo.
Auf dem Buschmannshof in Wanne-Mitte gab es im März 2022 eine Gegendemo. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

So wie vor zwei Jahren veranstaltet das Bündnis Herne eine Gegendemo. Der Zusammenschluss aus Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Parteien, Gewerkschaften, Glaubensrichtungen, Institutionen, Vereinen und Verbänden lädt für 16 Uhr zunächst zu einem interreligiösen Friedensgebet vor der Christuskirche an der Hauptstraße 245 ein. Um 16.30 Uhr soll sich dann eine Kundgebung anschließen. Hinter „Der Pott erwacht“ steckten „rechtsextreme Strukturen“, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses. Zu Michael Schele: „Dieser umtriebige ehemalige DJ aus Hagen organisiert seit 2020 Maßnahmengegner-Demos und Autokorsos in der ganzen Republik, vor allem aber im Ruhrgebiet“, so das Bündnis weiter. „Dabei verbreitet er über seine Lautsprecheranlage volksverhetzende Parolen, wegen denen er aktuell wieder einmal vor Gericht steht.“

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Bei den Teilnehmenden der Pott-erwacht-Demos handelt es sich laut Bündnis um den aus den Querdenken-Demos übrig gebliebenen radikalisierten harten Kern, darunter Rechtsradikale und Reichsbürger. Ihr Ziel sei die Abschaffung des demokratischen Systems in diesem Land. „Auf solche Demokratiefeinde können wir in Herne gut verzichten“, so der Vorsitzende des Bündnis Herne, Markus Vordenbäumen, in der Mitteilung. Er ruft die demokratisch gesinnten Hernerinnen und Hernern auf, an der Gegenkundgebung teilzunehmen. Die Polizei rechnet mit bis zu 200 Menschen, die sich an dieser Demo beteiligen.

Der Polizeisprecher rechnet mit einem ruhigen Verlauf der Kundgebungen: „Wir erwarten keine Störungen.“