Herne. Der Hofladen Große-Lahr ist für viele Herner Anlaufpunkt in der Spargelsaison. Doch das Scheunentor wird diesmal zu bleiben - aus gutem Grund.

Die ersten Stangen liegen seit Mittwoch (10. April) in der Auslage, am kommenden Wochenende startet der Herner Hofladen Große-Lahr dann so richtig in die neue Spargelsaison. Doch Kundinnen und Kunden müssen sich in diesem Jahr umgewöhnen.

Das große Scheunentor an der Sodinger Straße bleibt nämlich verschlossen, wer Spargel, Erdbeeren & Co. kaufen möchte, muss an der Scheune vorbeifahren, um zu einer provisorischen Verkaufsstelle im Hof (in der Nähe der Automaten) zu kommen, die Inhaber Max Große-Lahr dort eingerichtet hat. Auf deutlich weniger Quadratmetern bietet er das bekannte Sortiment, das von regionalem Obst und Gemüse bis hin zu Honig und Kaffee aus Herne reicht. Auch wenn sich erste Stammkunden schon erkundigt hätten, wann es losgeht, kalkuliert Große-Lahr angesichts des Provisoriums mit einem Umsatzrückgang in dieser Saison.

Gründe für den Umbau: Scheune ist nicht barrierefrei, bei Regen gibt es nasse Füße

Die Übergangslösung hat ihren guten Grund: Max Große-Lahr hat mit dem Umbau der Scheune begonnen, dorthin soll der Hofladen im nächsten Jahr zurückkehren. Im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion erläutert er die Gründe für die Umgestaltung: Einerseits sei die Scheune mit ihrer steilen Einfahrt nicht barrierefrei, andererseits bekäme man bei Regen nasse Füße. Darüber hinaus soll die Verkaufsfläche mit dem Umbau vergrößert werden, die Produkte könnten dann anders präsentiert werden.

Der Hofladen ist angesichts des Scheunenumbaus provisorisch in einem Raum im Hof hinter der Scheune untergebracht.
Der Hofladen ist angesichts des Scheunenumbaus provisorisch in einem Raum im Hof hinter der Scheune untergebracht. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

„Erste ernsthafte Überlegungen habe ich schon 2019 angestellt“, so Große-Lahr. Dass jetzt erst die Handwerker angerückt seien, liege einerseits an Corona, andererseits an den komplizierten Planungen. Dazu muss man wissen: Die alte Scheune stammt laut Große-Lahr aus dem frühen 19. Jahrhundert und ist damit das älteste Gebäude auf dem Hof. Früher diente sie als Strohlager. Die Jahrhunderte haben Spuren hinterlassen, hinzu kommen Bergsenkungsschäden. Man könnte es auch so ausdrücken: Der Statiker hat alle Hände voll zu tun. Vielleicht wäre ein Abriss und Neubau einfacher und günstiger gewesen, doch Große-Lahr will die Scheunenoptik unbedingt erhalten - und das mit Liebe zum Detail: So sollen die Fugen saniert und die ursprünglichen rote Ziegelfarbe wieder hergestellt werden. Beim Ortstermin wird klar, dass in Zukunft deutlich mehr Platz sein wird, auch wird mehr Licht in die Scheune kommen.

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Zum eigentlichen Scheunenumbau kommen weitere Arbeiten in Nebengebäuden und der Umbau des Parkplatzes. Mit ein wenig Glück könnten erste Teile der sanierten Scheune beim Weihnachtsbaumverkauf genutzt werden, der neue Hofladen werde jedoch erst im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Ob es dann außerhalb der Spargel-, Erdbeer- und Kürbissaison mehr Öffnungstage geben wird, stehe noch nicht fest, ebenso wie weitere Details. Große-Lahr: „Wir sind da in einem Lernprozess.“

>>> Hof Große-Lahr, Castroper Straße 216 (Einfahrt auch von der Sodinger Straße aus), bis Ende Juli täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr.