Herne. 2022 ging die Fakt AG pleite, damit zerschlug sich ein Hotelprojekt im Herner Shamrockpark. Doch es gibt weiter Interesse von Hotelketten.

Die Unsicherheit war groß, als im Herbst 2022 das scheinbar starke Reich der Fakt AG mit seinen unzähligen Tochtergesellschaften zerbröselte, auch die Shamrockpark GmbH musste seinerzeit Insolvenz anmelden. Würde der Shamrockpark unweit der Herner Innenstadt zu einem verlassenen Ort?

Schon wenige Wochen nach der Insolvenznachricht gab es das erste Anzeichen dafür, dass die Gebäude der ehemaligen RAG-Zentrale nicht in einen Dornröschen-Schlaf fallen würden: Im Dezember 2022 mietete die Eiffage Infra-Nordwest GmbH 360 Quadratmeter Bürofläche an. Inzwischen habe der Shamrockpark das Negativ-Image der Insolvenz abgelegt und sei im Markt angekommen, sagt Sven Haferkamp, Head of Sales bei der Ruhrwert GmbH. Sie verantwortet im Auftrag des Insolvenzverwalters die Verwaltung und Vermietung des Parks. „Die Nachfrage für den Shamrockpark ist vorhanden.“

„Die Nachfrage für den Shamrockpark ist vorhanden“

So wiesen die Häuser 2 und 4 eine Auslastung zwischen 60 und 70 Prozent auf, in Haus 4 sind mit dem Ausländeramt der Stadt Herne und der Gemeindeprüfungsanstalt zwei langjährige Mieter vertreten. In Haus 2 werden Ein- oder Zweiraum-Büros angeboten, auch dafür gebe es immer wieder Anfragen. „Der Bedarf ist auf jeden Fall gegeben“, so Haferkamp im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Eine weitere Erkenntnis aus den offenbar zahlreichen Anfragen: Es gebe einen Bedarf an kleineren Hallen mit zusätzlicher Bürofläche für Handwerksunternehmen.

Reibungslos laufe auch der Betrieb in der Mulvany-Villa. Da es mit der Firma Bartz eine Gastronomie gebe, werde die Villa regelmäßig für verschiedene Veranstaltungen gebucht.

Auch für Haus 1, in dem zu RAG-Zeiten der Vorstand residierte, gibt es laut Sven Haferkamp Anfragen.
Auch für Haus 1, in dem zu RAG-Zeiten der Vorstand residierte, gibt es laut Sven Haferkamp Anfragen. © Bochum | Christof Köpsel

Größere Flächen stünden in Haus 1 zur Verfügung, in dem alten Backsteingebäude residierte zu RAG-Zeiten der Vorstand. Auch dafür gebe es Interessenten, zurzeit würden Gespräche laufen, so Haferkamp. Bei potenziellen Vermietungen stehe immer die Frage im Raum, ob sich der Aufwand für eine Reaktivierung der Gebäude für die Gläubiger der Fakt AG lohne.

Hotelketten sind nach wie vor grundsätzlich am Shamrockpark interessiert

Ein sehr hoher finanzieller Aufwand - im zweistelligen Millionenbereich - ist auf jeden Fall nötig, um das große Haus direkt an der Brunnenstraße zu sanieren. Dort wollte eigentlich die Hilton-Hotelkette mit ihrer Marke „Garden Inn“ einziehen, die Insolvenz machte das Vorhaben zunichte. Doch das Interesse aus der Branche an diesem Gebäude sei nach wie vor vorhanden, so Haferkamp. „Wir haben Gespräche mit verschiedenen Hotelketten geführt, die sich grundsätzlich vorstellen können, dort ein Hotel zu etablieren.“ Denkbar sei bei der Größe des Gebäudes auch eine Mischnutzung.

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Insgesamt sieht Haferkamp die Entwicklung des Parks sehr positiv und macht das an mehreren Faktoren fest: Der Park habe eine sehr gute Verkehrsanbindung, die Parkplatzsituation sei gut, außerdem habe die Anlage einen ansprechenden Parkcharakter. Deshalb habe der Shamrockpark gute Zukunftsaussichten.