Bochum/Herne. Ein 17 Jahre alter Schüler aus Herne soll seine Ex-Freundin mindestens zweimal vergewaltigt haben. Jetzt steht der Jugendliche vor Gericht.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit muss sich ein Jugendlicher (17) aus Herne seit Freitag, 15. März, vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Es geht um eine Vielzahl von mutmaßlichen Gewaltübergriffen auf seine ehemalige Freundin. Laut Anklage soll der Schüler die junge Frau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben - und dann sexuell über sie hergefallen sein.
Gewaltangriffe schon während der Beziehung
Das mutmaßliche Opfer und der Angeklagte sollen ab 2020 etwa zwei Jahre lang ein Liebespaar gewesen sein. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kam es auch schon während der Beziehung regelmäßig zu Gewaltangriffen des Angeklagten mit sexuellen Absichten. An einem Tag in der zweiten Jahreshälfte 2022 soll der damals 16-Jährige in seinem Zimmer in der Familienwohnung unweit vom Volksgarten Eickel die junge Frau einmal so heftig gewürgt haben, dass sie bewusstlos zu Boden fiel. Sodann soll der Jugendliche das Mädchen in diesem Zustand vergewaltigt haben.
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Am 16. Januar 2023 soll - nach dem zwischenzeitlichen Beziehungsende - ein weiterer Gewaltübergriff völlig eskaliert sein. Der damals 16-Jährige soll an der Haltestelle „Am Buschmannshof“ in einen Bus der Linie 391 eingestiegen, sich zu seiner bereits im Bus sitzenden Ex-Freundin gesetzt, diese mit der Faust ins Gesicht geschlagen und an den Haaren gezogen haben. Aus Angst vor weiteren Übergriffen soll die junge Frau gemeinsam mit dem Angeklagten an der Haltestelle „Heisterkamp“ ausgestiegen sein. Draußen soll der 16-Jährige seine Ex-Freundin bedrängt haben, sie möge noch ein letztes Mal mit ihm schlafen. Nach weiteren Drohungen soll der Angeklagte das völlig verängstigte Mädchen schließlich in ein nahgelegenes Waldstück gezerrt und dort vergewaltigt haben. Danach sollen der 16-Jährige und das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer mit einem Bus bis zum „Eickeler Markt“ gefahren sein. Nach dem Ausstieg soll der Angeklagte seine Ex-Freundin im Bereich der Haltestelle geschubst haben. Laut Anklage prallte das Mädchen mit dem Kopf auf dem Boden, wurde danach von dem 16-Jährigen gegen den Bauch und Brust getreten, zog sich eine blutende Platzwunde am Kopf sowie Prellungen am Schädel, an der Brust und am Rücken zu.
Die Anklage lautet auf Vergewaltigung in zwei Fällen und gefährliche Körperverletzung
Die Anklage lautet auf Vergewaltigung in zwei Fällen und gefährliche Körperverletzung. Die Öffentlichkeit ist aus Jugendschutzgründen ausgeschlossen. Den heute 17 Jahre alten Angeklagten erwartet im Fall einer Verurteilung zwingend eine Strafe nach dem Jugendstrafrecht. Für den Prozess sind noch Verhandlungstage bis Mitte April angesetzt.