Herne. Durch Herne fährt jetzt die neue VRR-Linie RE 41. Der Zug hält nicht in Herne an. Bald fallen auch wieder zwei Bochumer Haltepunkte weg.
Kein Halt in Herne: Der neue Vest-Ruhr-Express verbindet seit dem vergangenen Wochenende (7. Januar) Bochum, Recklinghausen und Haltern. Auf dem Weg lässt der RE 41 Herne allerdings links liegen. Daran wird sich auch erst einmal nichts ändern. Und Bochum wird bald auch schon wieder zwei Haltestellen verlieren.
- Der VRR hat die neue Linie RE 41 zwischen Bochum, Herne und Recklinghausen eröffnet
- Der Vest-Ruhr-Express hat keinen Haltepunkt in Herne
- Es gibt Sorgen um die Anschlüsse und es fehlt ein Bahnhof
- Der VRR will den Ausbau der Linien in Herne untersuchen
Ein großer Teil der Strecke führt über das Herner Stadtgebiet, aber zwischen Recklinghausen-Süd und Bochum-Hamme hält der neue Regionalexpress überhaupt nicht an. Das liegt auch an der zusammengestückelten Trasse. Die neue Linie verkehrt von Bochum aus kommend zunächst auf der Trasse der RB 46 und fährt aktuell auch den Bahnhof Hamme an. Im Bereich der Rottbruchstraße schwenkt der RE 41 dann aber auf ein altes Gütergleis, das durch das Autobahnkreuz Herne führt – und mitten im Kreuz dann mit den Gleisen der S-Bahn-Linie 2 zusammentrifft. Von dort an verkehrt der Zug auf der Trasse der S-Bahn. Nächster Halt: erst wieder in Recklinghausen-Süd.
Bahnhof Rottbruchstraße liegt daneben, aber an anderem Gleis
„Es ist aus betrieblichen Gründen nicht möglich, einen Haltepunkt in Herne einzurichten“, sagt VRR-Sprecher Dino Niemann. Damit meint der Verkehrsverbund unter anderem Anschlusszeiten und Verknüpfungen mit anderen Linien. Es fehlt aber auch an baulichen Voraussetzungen. Unweit der neuen Trasse liegt zwar der 1990 stillgelegte Bahnhof Rottbruchstraße. Dieser liegt aber am Abzweig Richtung Herne-Mitte und ist deshalb für den RE 41 nicht erreichbar.
Ein Herner Haltepunkt für den RE41 war VRR-intern heiß diskutiert. Erst war er nicht möglich, dann aber politisch von FDP und auch SPD gewollt. Zum Start der neuen Linie ist er dann aus genannten Gründen aber nicht da. Das letzte Wort sei das aber noch nicht in der Sache: „Wir sind im Dialog mit Stadt Herne“, betont Dino Niemann. Herne könnte tatsächlich einen neuen Bahnhof bekommen. „Es wäre nach heutigem Kenntnisstand möglich, dort einen Haltepunkt einzurichten, allerdings nur mit Infrastrukturausbau“, sagt Niemann.
Der VRR will das Thema mit in die Netzplanungen 2040 aufnehmen. Dabei sollen auch weitere neue Verbindungen um Herne und Wanne-Eickel untersucht werden. „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was die Robustheitsplanung der DB ergibt“, sagt Niemann. Dabei will die Deutsche Bahn die Tauglichkeit des bestehenden Netzes für einen Ausbau überprüfen. Dann sei beispielsweise die Frage, ob man ergänzend zum bestehenden Netz das System ausbauen muss und wie umfangreich dieser Ausbau dann seien müsse.
Vor Anfang 2026 rechne der VRR aber noch nicht mit Ergebnissen der Robustheitsprüfung. Dann stehe am Ende auch immer noch die Frage der Finanzierbarkeit und die Kosten-Nutzen-Rechnung.
DB Regio betreibt die Linie bis Dezember 2026
Zum Betrieb des neuen Regionalexpresses könne sich der VRR aktuell noch nicht näher äußern. Nach wenigen Tagen gebe es noch keine ersten Einschätzungen zur Auslastung. Die sogenannte DB-Kursbuchstrecke 425 und 428 wird bis zum Dezember 2026 von der DB Regio betrieben. Zum Einsatz kommen Züge des Modells Flirt3XL. Die Linie hatte eigentlich schon im Dezember an den Start gehen sollen, dieser wurde aber wegen der Bahn-Baustelle am Kreuz Herne verschoben.
Wer als Herner die Linie dennoch nutzen und in Bochum-Hamme einsteigen will, kann das auch nur vorübergehend tun. Ab dem 19. April entfallen die Halte in Hamme und Bochum-West wieder. Dann gibt es zwischen Bochum und Recklinghausen gar keinen Stopp mehr.