Herne. Gibt es in Herne einen ruhigeren Jahreswechsel als zuletzt? Da gab es Krawall am Buschmannshof in Wanne. Was Polizei und Stadt planen.
Wird es diesmal ruhiger? Nach dem Krawall zu Silvester 2023 auf dem Buschmannshof in Herne richtet sich der Blick auf den bevorstehenden Jahreswechsel. Die Polizei kündigt an, dass sie mit mehr Beamtinnen und Beamten auf den Straßen unterwegs sein wird.
Die Silvesternacht 2022/2023 rund um den Buschmannshof in Wanne-Mitte sorgte für Aufsehen. Ein Mann schoss eine Feuerwerksrakete ins Foyer der Sparkassen-Filiale, auch andere Gebäude, darunter die Ruhr-Apotheke, wurden mit Feuerwerkskörpern beschossen. Außerdem ging vor einem Geschäft ein Sonnenschirm in Flammen auf. Für Aufsehen sorgte das Ganze auch deshalb, weil viele Szenen auf Video aufgenommen und ins Netz gestellt wurden. In der Politik hatten die Vorfälle ein Nachspiel: „Ich hoffe, dass wir so etwas nicht noch einmal erleben müssen“, sagte damals die SPD-Bezirksverordnete Uta Linnemann. Sie stellte klar: „Die Hauptstraße ist kein rechtsfreier Raum.“ Sie kritisierte, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) nicht vor Ort gewesen sei. Bald wurde der Ruf nach einem Sicherheitskonzept für die kommende Silvesternacht laut. Die Stadt lehnte ab: Am vergangenen Silvester, begründete Ordnungsdezernent Frank Burbulla, habe es „keine außergewöhnliche Lage“ gegeben. Zwar seien die Vorfälle „ungehobelt und völlig inakzeptabel“ gewesen, insgesamt habe Herne aber ein „ganz normales Silvester“ erlebt.
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Die Wanner SPD-Bezirksverordnete Uta Linnemann schaut nun mit gemischten Gefühlen auf den Jahreswechsel. „Ich würde mich freuen, wenn nichts passiert“, sagt sie zur WAZ. Beunruhigt sei sie aber dennoch, bekennt sie. Sorgen bereite ihr die „allgemeine gesellschaftliche Entwicklung“. Damit spielt sie auf sinkende Hemmschwellen und schwindenden Respekt an. Sie hofft, dass sich die Auswirkungen nicht auch in der Silvesternacht in Herne zeigen. Über das Böllerverbot vor Silvester, ärgert sie sich, setzten sich aber schon einige Menschen hinweg - und das bereits vor dem Verkaufsstart von Feuerwerkskörpern.
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Und was planen Stadt und Polizei? Eine stärkere Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes in Wanne-Mitte und Herne-Mitte lehnte Ordnungsdezernent Burbulla zuletzt ab: „Die Lage in den vergangenen Jahren gibt das nicht her.“ Dennoch kündigte er an: „Wir werden vorbereitet sein“; Details nannte er freilich nicht. Die Polizei sei sensibilisiert, kündigte Sprecher Marco Bischoff gegenüber der WAZ an. Sie sei in der Silvesternacht „mit stärkeren Kräften vor Ort“ als zuletzt und werde „neuralgische Punkte verstärkt bestreifen“. Wenn es zu Verstößen komme, werde die Polizei dagegen „konsequent vorgehen.“ Bischoff fügt an: „Das Schönste wäre, wenn alle einen friedlichen Jahreswechsel verbringen.“