Herne. Mit einer Mahnwache vor dem Herner Rathaus am Donnerstagmorgen haben Herner Beschäftigte auf die prekäre Lage in den Kitas hingewiesen.
Mit einer Mahnwache vor dem Herne Rathaus haben am Donnerstagmorgen rund 60 Erzieherinnen und Erzieher auf die prekäre Lage in den Kindertagesstätten aufmerksam gemacht. Motto: Es donnert in den Kitas - Kinder und Beschäftigte gefährdet!“
Mit der Mahnwache haben die Beschäftigten darauf aufmerksam gemacht, dass die Personaldecke in den Kitas inzwischen so dünn ist, „dass die fast froh sind, wenn sie und die Kinder den Tag heil überleben“, heißt es in einer Mitteilung der Dienstleistungsgesellschaft Verdi.
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Laut Auskunft der Fachkräfte im Verdi-Kita-Personalcheck fehlten im Sommer 2021 im Durchschnitt drei Fachkräfte, um in den Kitas fachlich angemessen arbeiten zu können, insgesamt mindestens 172.782 Fachkräfte. Gleichzeitig bestehe bei den Eltern ein enormer Kitaplatz-Bedarf. In den westdeutschen Ländern fehlen nach Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung 362.400 Kita-Plätze, um die Wünsche der Eltern zu erfüllen.
„Wenn das Kita-System nicht total vor die Wand fahren soll, muss dieser Teufelskreis sofort durchbrochen werden. Wir müssen uns auf die Stabilisierung des derzeitigen Kita-Systems konzentrieren. Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie die Fachkräftelücke von Tag zu Tag wächst“, so Verdi-Sekretär Eric Lobach. Er fordert einen Kita-Gipfel mit Bund, Ländern und Kommunen.