Herne. Die Bettwanzen-Einsätze eines Kammerjägers sind in Herne deutlich gestiegen. Er erklärt, wie man sich vor den lästigen Tieren schützen kann.
- Ein Herner Kammerjäger hat deutlich mehr Bettwanzen-Einsätze als früher.
- In Betten fühlen sich die Blutsauger am wohlsten.
- Der Kammerjäger erklärt, wie man sich schützen kann.
Sie sind klein, sie sind lästig und vor allem in Frankreich spricht gerade jeder über sie: Bettwanzen. Die kleinen Blutsauger haben sich in Frankreich in kürzester Zeit sehr schnell ausgebreitet. Videos auf Social-Media-Kanälen wie Instagram zeigen beispielsweise U-Bahn-Sitze oder Hotelbetten, auf denen die kleinen Tiere herumkrabbeln. Wie ist die Lage in Deutschland und in Herne? Stehen auch wir vor einem großen Bettwanzen-Problem? Die WAZ hat mit einem Herner Kammerjäger gesprochen.
Seit 25 Jahren bekämpft Martin Bettsteller mit seiner Firma „RA.BE Hygiene“ lästige Tiere, die man nur ungern in oder am eigenen Haus oder in der Wohnung haben möchte – von Ratten über Ameisen und Wespen bis hin zu Kakerlaken. Und eben auch: Bettwanzen. Die Anfragen bezüglich der kleinen Blutsauger hätten zwar zugenommen, ganz so dramatisch wie in Frankreich sei es aber noch lange nicht, betont Bettsteller. Aber: Die Zahlen nehmen zu. „In einer Woche haben wir drei bis vier Anfragen zu dem Thema“, sagt er. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren seien es ein bis zwei Anfragen im Monat gewesen. Auch wenn er die Lage noch nicht als dramatisch bezeichnet, sagt er: „Das kann noch kommen.“
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Bettwanzen saugen nachts Blut
Sollte man die Bettwanzen entdeckt haben, sei es wichtig, dass man nicht versuche, sie selbst zu entfernen, sondern das einem Profi überlasse. Bettsteller und sein Team versuchten, zunächst optisch zu erkennen, wo sich die Tiere befinden, beispielsweise durch Kotspuren, die sie auf dem Bett hinterließen. Dann müssten Möbel und Fußleisten zurück- oder abgebaut werden, denn meistens versteckten sich die Tiere tagsüber in kleinen Ritzen. Nachts kämen sie dann aus ihren Verstecken heraus und krabbelten ins Bett und saugten das Blut der darin schlafenden Menschen.
Erst dadurch stellten die meisten überhaupt fest, dass sie ein Bettwanzen-Problem haben, sagt er. Es komme beispielsweise zu Hautreizungen und Juckreiz. Natürlich könnten aber auch Krankheiten übertragen werden, so wie bei anderen Insekten. Bis zu drei Behandlungen durch den Kammerjäger seien nötig, um die Tiere endgültig zu entfernen, erklärt er.
Viele Bettwanzen werden von Reisen mitgebracht
Doch wie kann man sich vor den lästigen Parasiten schützen? Wenn sie erst einmal da sind, lässt sich nicht mehr viel machen. Vielmehr könne man versuchen, präventiv dagegen vorzugehen, dass sie erst gar nicht in die Wohnung bzw. ins Bett gelangten, erklärt der Experte. Denn die Tiere werden meist eingeschleppt aus anderen Ländern – beispielsweise aus dem Urlaub. Deswegen seien vor allem häufig Hotels von dem Problem betroffen.
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Wenn man nach dem Urlaub nach Hause komme, sollte man zunächst seine gesamte Wäsche in der Badewanne oder im Badezimmer optisch absuchen, meistens ließen sich die Tiere dabei schon erkennen, so der Experte. Auch die Wäsche auszuschütteln könne helfen, genau so wie die Wäsche nach dem Urlaub heiß zu waschen. Die Tiere seien zwar nur stecknadelkopfgroß – einige sogar noch kleiner – und sehr platt, doch trotzdem ließen sie sich gut erkennen.
Das Unternehmen von Martin Bettsteller ist nicht nur in Herne im Einsatz, sondern auch in vielen weiteren Ruhrgebietsstädten. Seinen Sitz hat die Firma an der Pöppinghauser Straße 60 in Herne.