Herne. Vor dem Herner Rathaus soll am Donnerstag, 23. November, eine Mahnwache stattfinden. Grund ist die dramatische Situation in Kindertagesstätten.
Die Gewerkschaft Verdi ruft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Herner Kindertagesstätten dazu auf, am Donnerstag, 23. November, um 7.45 Uhr vor dem Herner Rathaus an einer Mahnwache teilzunehmen, um auf die Situation in den Kitas aufmerksam zu machen. Das Motto: „Es donnert in den Kitas – Kinder und Beschäftigte gefährdet!“
„Die Personaldecke in den Kitas ist inzwischen so dünn, dass weder für Eltern noch für die Kinder ein verlässliches Angebot stattfinden kann. Das kann so nicht weitergehen und das werden die Kita-Beschäftigten jetzt mit ihrer Mahnwache deutlich machen“, erklärt der Verdi-Gewerkschaftssekretär Eric Lobach.
Fachkräftelücke wächst ständig
Seit einigen Jahren erlebten die Beschäftigten der Kitas einen ständig wachsenden Fachkräftemangel. Auch die offiziellen Berechnungen zeigten, dass die Fachkräftelücke wächst steigt. Die Agentur für Arbeit spreche inzwischen von einem Engpassberuf. Dabei seien die Bedarfe für einen Ausbau des Systems oder die Anhebung der Qualität noch nicht eingerechnet. Dieser Fachkräftemangel treffe auf Kitas, die ohnehin schon mit Personalschlüsseln ausgestattet seien, die nicht kindgerecht seien.
Laut einer Studie der DAK seien 97 Prozent der Beschäftigten in den Kitas vom Personalmangel betroffen. Der DAK gegenüber begründeten die Beschäftigten diese Situation damit, dass es allgemein zu wenig Mitarbeiter und ungewöhnlich viele Personalausfälle gebe.
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„Wenn das Kita-System nicht total vor die Wand fahren soll, muss dieser Teufelskreis sofort durchbrochen werden. Wir müssen uns auf die Stabilisierung des derzeitigen Kita-Systems konzentrieren“, so Lobach. „Es muss von Seiten der Politik endlich die Verantwortung übernommen werden. Wir erwarten, dass von höchster politischer Ebene ein Kita-Gipfel veranstaltet wird, auf dem zwischen Bund, Ländern und Kommunen die Stabilisierung des Kita-Systems, ein Stufenplan für den quantitativen und qualitativen Ausbau und der damit verbundene notwendige Aufbau des Fachpersonals aufeinander abgestimmt und Finanzen entsprechend bereitgestellt werden.“