Herne. Zu groß und zu unattraktiv: In Herne-Mitte soll eine Kreuzung umgebaut werden. Bauzeit: ein Jahr. Was mitten in der Stadt passieren soll.

Die Stadt Herne will die Kreuzung Behrensstraße/Bebelstraße neben dem Herner Rathaus komplett umbauen. Die Kreuzung sei überdimensioniert, unübersichtlich und unattraktiv, heißt es in der Verwaltung. Außerdem sei sie nicht klimagerecht. Das alles soll sich ändern. Wenn alles klappt, soll der Bereich ab 2025 oder 2026 umgebaut werden. Kostenpunkt: rund 1,7 Millionen Euro.

Peter Sternemann vom städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr nennt die Kreuzung „eine große schwarze Fläche“ – wenig ansehnlich, und das ausgerechnet am Tor zur Innenstadt. Dort stehen die beiden historischen Gebäude Rathaus Herne und ehemaliges Polizeipräsidium, das zum Zentrum für Musik und Klavierbau werden soll. So viel Asphalt, so Sternemann zur WAZ, werde an dieser Stelle nicht gebraucht, erschwerend komme hinzu, dass sich der Fahrbahn-Belag im Sommer aufheize und dadurch die Temperaturen im Umkreis nach oben gedrückt würden. Nun soll Grün kommen. Davon profitiere das Erscheinungsbild, und das sei auch ein Beitrag für die Verkehrswende und den Klimaschutz, so Sternemann.

Herne: Fahrbahn auf der Rathausseite soll schmaler werden

Die Behrensstraße in Herne-Mitte soll auf dem Stück zwischen Westring und der Einmündung zum Friedrich-Ebert-Platz (rechts) umgebaut werden.
Die Behrensstraße in Herne-Mitte soll auf dem Stück zwischen Westring und der Einmündung zum Friedrich-Ebert-Platz (rechts) umgebaut werden. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Die Details für den Umbau stünden noch nicht abschließend fest, so die Stadt. Klar sei aber bereits, dass das Teilstück der Behrensstraße zwischen Einmündung zum Friedrich-Ebert-Platz und dem Westring schmaler werden soll. Aktuell besteht die Straße gegenüber der künftigen Zahnklinik aus zwei großen Fahrbahnen, die durch eine Mittelinsel getrennt sind. Die Fahrbahn auf der Rathausseite soll schmaler werden, auch die Mittelinsel soll verkürzt werden.

Auf eine der beiden Fahrbahnen komplett zu verzichten, sei aber nicht möglich, sagt Sternemann. Grund seien die drei Fahrstreifen an der Kreuzung Behrensstraße/Westring mit Links- und Rechtsabbieger sowie der Geradeausspur in Richtung Shamrockpark. Wegen der dortigen Ampelanlage und ihrer Signalschaltung – Vorrang für den ÖPNV auf dem Westring und optimale Ausnutzung der Grünphasen – müsse man an diesen drei Fahrspuren zumindest in Höhe der Kreuzung zum Westring festhalten.

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Aufgewertet werden soll auch die Abzweigung zum Friedrich-Ebert-Platz. Sie soll künftig gepflastert sein. Autofahrerinnen und -fahrer sollen aber auch zukünftig vom Friedrich-Ebert-Platz auf die Behrensstraße (und umgekehrt) abbiegen können. Alle Bereiche, die durch die Reduzierung des Verkehrsraums entstehen, sollen „begrünt und entsiegelt werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage, ohne aber die Sichtachsen auf das künftige Thürmer-Gebäude etwa durch große Baumpflanzungen zu verstellen. Auch seien dort etwa Möbel wie Tische und Bänke oder eine Fahrradabstellanlage denkbar. Die Bauzeit beträgt ungefähr ein Jahr, so die Stadt.

>>> Stadt müsste 20 Prozent selber tragen

Finanziert werden soll der Umbau durch Fördermittel aus dem Topf Stadtumbau Herne-Mitte, mit dem unter anderem bereits der Grünzug Hölkeskampring und der Europaplatz umgebaut wurden. 20 Prozent der Kosten muss die Stadt selber tragen. Gibt die Bezirksvertretung Herne-Mitte Ende November grünes Licht, dann soll alles auf den Weg gebracht werden.

Zur Zahl der Autofahrerinnen und Autofahrer: Die Stadt hat für diesen Bereich der Behrensstraße in Richtung Westring 4500 Kraftfahrzeuge am Tag gezählt. Zum Vergleich: Der Westring nebenan hat eine Belastung von rund 24.000 Kraftfahrzeugen am Tag – pro Fahrtrichtung.