Herne/Recklinghausen. Die Emschertalbrücke der A 43 in Herne ist in der Nacht in zwei Teile geteilt worden. Was hinter der Aktion steckt und wie sie ablief.
„Operation gelungen“: Arbeiter haben die Hälften der maroden Brücke über den Rhein-Herne-Kanal erfolgreich voneinander getrennt. Der Mittelträger, der bisher die Brückenteile verbunden hatte, sei in der Nacht zu Freitag, 10. November, unter Vollsperrung der A 43 mit einem Schweißbrenner durchtrennt worden, teilt der Autobahnbetreiber Autobahn Westfalen mit.
„Die Trennung der Brückenhälften ist ein wichtiger Schritt zum Neubau der Brücke“, erklärt Judith Beier-Tertel, stellvertretende Projektverantwortliche für den A 43-Ausbau zwischen Marl und Witten. Denn während der Verkehr auf der westlichen Hälfte weiter fließen könne, sei im Dezember der Abriss der östlichen Brückenhälfte geplant. Zuvor werde die Brücke „abgelastet“, was bedeute, dass so viele Stahlteile wie möglich von der Brücke entfernt werden.
Die Brücke über den Kanal ist Teil des Emschertal-Brückenzugs, der aus der Brücke über die Emscher und der Brücke über Bahngleise besteht. 2021 wurden schwere Schäden an der Brücke festgestellt, die eine Sperrung des Bauwerks für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen notwendig machten. Das Gewicht wird seitdem mit einer Schrankenanlage kontrolliert.
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2022 wurde die Westseite der Brücke zusätzlich mit einer Unterspannung und einer Betonplatte verstärkt, um während des Neubaus der Osthälfte den Verkehr beider Fahrtrichtungen aufnehmen zu können. „Das ist nur möglich, weil der Verkehr unter 3,5 Tonnen die Brücke deutlich weniger strapaziert als der sonst übliche Lkw-Verkehr“, erklärt Beier-Tertel. Und: „Ein einziger Lkw mit 40 Tonnen belastet die Brücke stärker als zehntausende Pkw.“