Herne. Verantwortlich für den Gasunfall im Herner Marien-Hospital ist wohl doch nicht die Löschgas-Anlage. Nun gibt es mehr Klarheit zum Zwischenfall.
Bei dem Gasunfall im Herner Marien-Hospital in Herne handelt es sich doch nicht um einen Löschgas-Austritt, wie zunächst von der Feuerwehr vermutet und auch vom Krankenhaus bestätigt. Die zunächst geschilderten Zusammenhänge stellen sich nun anders dar. Schon am Mittwoch war klar geworden, dass ein bewusstlos aufgefundener Angestellter nicht wegen des Gases bewusstlos geworden war.
Gas tritt im Kellerraum mit Anlage für medizinische Gase aus
„Das Gas ist in einem Kellerraum des Marien Hospital Herne ausgetreten in dem die Anlage für medizinische Gase steht. Es handelt sich nicht um die Löschanlage“, erklärt Sprecherin Daniela Lobin auf erneute Nachfrage der Redaktion.
Zunächst war die Feuerwehr davon ausgegangen, dass die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte und in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Löschgas-Anlage auslöste. Dabei werden betroffene Bereiche mit einem Gasgemisch geflutet, das der Luft den Sauerstoff entziehen oder diesen verdrängen soll. Das soll die Flammen im wahrsten Sinne des Wortes ersticken, ist aber auch potenziell lebensgefährlich für Menschen, die sich in diesen Bereich aufhalten.
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Welches Gas ist im Marien-Hospital in Herne ausgetreten?
Bei dem nun ausgetretenen Gas handele es sich um CO2 (Kohlendioxid). Das Gas wird zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Das Gas ist laut Klinik „aus bisher unklaren Gründen“ ausgetreten. „Damit sofort reagiert werden kann, wenn Gase austreten, muss dieser Raum mit einer Gaswarnanlage ausgestattet sein. Diese wurde entsprechend der gesetzlichen Vorgaben installiert und regelmäßig geprüft“, erklärt Lobin. Die Gaswarnanlage habe auch entsprechend wegen des Gasaustritts „sowohl Alarmtöne abgegeben als auch über die Brandmeldeanlage die Feuerwehr alarmiert“.
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Die Feuerwehr hatte bereits bestätigt, dass Patienten wegen des begrenzten Bereiches nicht in Gefahr waren. Das betont nun auch das Krankenhaus: „Der betroffene Bereich wurde durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr unter Atemschutz umfassend erkundet. Sehr früh konnte ausgeschlossen werden, dass Patienten gefährdet waren.“ Der Gasaustritt sei auf den Kellerraum begrenzt gewesen, angrenzende Bereiche und weitere Personen im Krankenhaus seien „nicht gefährdet“ gewesen. „Fortwährend führten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Messungen zur Gaskonzentration durch“, sagt Daniela Lobin. „Der betroffene Bereich wurde unter Einsatz von Lüftungsgeräten und Schläuchen zielgerichtet nach außen entlüftet.“
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Großeinsatz für die Feuerwehr: Viele Menschen sind in Gefahr
Für die Feuerwehr war der Zwischenfall mit einem Großeinsatz verbunden, da sich in einem Krankenhaus potenziell viele gefährdete Personen aufhalten, die das Gebäude im Notfall nicht selbstständig verlassen können. Beide Haupt-Feuerwachen waren im Einsatz. Auch die Bochumer Feuerwehr unterstützte den Einsatz. Dazu kamen etliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, die ebenfalls alarmiert wurden, unter anderem um den Grundschutz für andere mögliche Zwischenfälle bereitzustellen.
Der bewusstlos aufgefundene Angestellte wurde in eine Bochumer Klinik gebracht. Dort stellte sich heraus, dass er nicht an den Folgen des Gasaustritts, sondern wegen eines nicht näher benannten medizinischen Notfalls bewusstlos geworden war.