Herne. „Grimberger Pier“: So heißt ein Wohnquartier mit 90 Wohnungen, das direkt am Kanal in Herne gebaut wird. Interessenten können sich schon melden.
Herne erhält ein neues Wohnquartier: Direkt am Rhein-Herne-Kanal entsteht ein Komplex mit 90 Wohnungen, die der Investor Skiba-Gruppe (Herne) vermieten will. Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) spricht vom „nächsten beeindruckenden Stadtentwicklungskonzept“ nach dem Funkenbergquartier, in dem unter anderem die Hochschule für Polizei und Verwaltung gebaut wird. Das Besondere am Grimberger Pier sei nicht nur die Lage, sondern auch die Wärmeversorgung.
Die Skiba-Gruppe will auf dem 11.500 Quadratmeter großen Areal nahe der Künstlerzeche Unser Fritz bis 2026 rund 30 Millionen Euro investieren, hieß es am Montag, 30. Oktober, bei einem Pressetermin im Herner Rathaus. Im Zentrum des neuen Quartiers liegt die ehemalige Dannekampschule. Mit ihrem Umbau starten in Kürze die Bauarbeiten auf dem Gelände. Etwa ein Sechstel der ehemaligen, denkmalgeschützten Schule wird abgerissen, sagte Diana Krebietke (Skiba), anschließend sollen aus Klassenräumen und Fluren unter anderem 15 Apartments – alle etwa 35 Quadratmeter groß – entstehen. Einziehen in die ehemalige Schule soll unter anderem auch eine Kita mit vier Gruppen sowie der Wanner Kanuverein, der bislang in einem eigenen Gebäude auf dem Gelände untergebracht ist. Die Pausenhalle der Dannekampschule soll zu einem Gemeinschaftsraum werden.
Herne: Gebäude werden auf „Stelzen“ errichtet
Nach dem Umbau der Schule soll drumherum der Wohnkomplex entstehen. Geplant seien dort 75 Wohnungen zwischen 47 und 82 Quadratmetern, sagte Projektleiter Siegbert Panteleit. Wie in der Dannekampschule gelte aber auch dort: Noch seien die Planer flexibel. Wer größere Wohnungen wolle, könne sich melden. Die Gebäude sollen auf Trägern, also „auf Stelzen“ errichtet werden. Vorteil: Wer unten wohne, könne am Wasser so direkt auf den Kanal schauen. Außerdem könnten auf diese Weise die Fahrzeuge der Bewohnerinnen und Bewohner unter dem Gebäude abgestellt werden.
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Das neue Wohngebiet soll hochmodern werden – unter anderem mit schnellem Internet, Co-Working-Bereichen sowie Car- und Bike-Sharing-Angeboten. Nicht zuletzt sei die Wärmeversorgung einzigartig. Die Skiba-Gruppe, so Projektleiter Panteleit, wolle zum Heizen das Kanalwasser nutzen. Das sei im Schnitt 10 Grad Celsius warm und soll in einer Ringleitung durchs Quartier fließen und an Wärmepumpen angeschlossen werden. Strom soll aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden.
Vorteil dieser Wärmeversorgung: Sie sei nicht nur sehr umweltschonend, sondern auch preisgünstig. Die Kosten fürs Heizen seien durch die Nutzung des Kanalwassers um ein Vielfaches günstiger als mit Gas, betonte Panteleit. Die deutlich geringeren Nebenkosten müssten Interessentinnen und Interessenten in Betracht ziehen, wenn sie auf die Mietkosten schauen. Geplant sei eine Miete von „deutlich über 10 Euro“ pro Quadratmeter. 20 Prozent der Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden; dort soll die Miete bei rund 6 Euro liegen. Das lobte OB Frank Dudda: „Hier entsteht keine Insel für Menschen mit besonderen finanziellen Möglichkeiten.“
Die Skiba-Gruppe will in dem Quartier auch einen zentralen Platz am Kanal schaffen. Dort, so Projektleiter Panteleit, soll eine bis zu sieben Meter hohe Skulptur aufgebaut werden. Sie soll zugleich als Landmarke dienen. Als Skulptur haben sich die Verantwortlichen einen Emscherbrücher ausgesucht, also einen Vertreter der einst wildlebenden Pferderasse in dieser Region. Er ziert auch das neue Stadtlogo.
>>> Anwohnerversammlung
Die Skiba-Gruppe informiert die Anwohnerinnen und Anwohner in Unser Fritz über das geplante Wohnquartier – am kommenden Freitag, 3. November, in der Künstlerzeche Unser Fritz. Beginn ist um 15 Uhr.
Die Skiba-Gruppe hat ihren Sitz an der Jürgen-von-Manger-Straße 1 in Sodingen. Kontakt: 02323 3879020 oder info@skiba-immoblien.de. Weitere Informationen über das Projekt „Grimberger Pier“ gibt das Unternehmen auf https://skiba-immobilien.de/grimberger-pier/.