Herne. Konkrete Pläne für den Bau von Eigenheimen auf einem ehemaligen Herner Fabrikgelände sind auf Eis gelegt worden. Das sind die Gründe.

Kommando zurück: Die Herner Politik hat die Pläne für den Bau von Eigenheimen auf dem Gelände der ehemaligen Herdfabrik am Grenzweg auf Eis gelegt und das Bebauungsplanverfahren abgebrochen.

Die ASK Bau aus Düsseldorf hatte vor vier Jahren angekündigt, das Areal der 1971 stillgelegten Herdfabrik mit elf Doppelhaushälften und einem frei stehenden Haus bebauen zu wollen. 2023 sollte das Wohngebiet bezogen werden. Auf Antrag des Investors leitete die Stadt 2019 ein sogenanntes vorhabenenbezogenes Beubauungsplanverfahren ein, um den rechtlichen Rahmen für dieses Projekt zu schaffen.

Potenzieller Investor zog sich im Mai 2023 zurück

Passiert ist anschließend so gut wie nichts; für die Fortsetzung des Verfahrens notwendige Unterlagen wurden nach Angaben der Stadt nicht eingereicht. Auf Anfrage erklärte die Verwaltung Ende 2022, dass ASK Bau die städtebaulichen Pläne überarbeite. Der Investor bestätigte dies gegenüber der WAZ: Er denke darüber nach, so die Botschaft, wie eine „marktgerechte Wohnbebauung“ realisiert werden könne.

Offenbar ohne Ergebnis, denn: Die Politik hat nun auf Vorschlag der Stadt die Aufhebung des Bebauungsplans 25 (Grenzweg) beschlossen. Der Investor habe nach einigen Gesprächen im Mai 2023 deutlich gemacht, so die Stadt, „dass er unter Berücksichtigung der Baupreisentwicklungen und sonstigen Marktgegebenheiten der letzten zwei Jahre nicht mehr in der Lage sei, das Vorhaben in der ursprünglichen oder einer ähnlichen Form realisieren zu können“.

Die Hoffnung auf Beseitigung dieses Schandflecks will die Stadt aber nicht begraben: Nach dem Ausstieg von ASK Bau wolle der Eigentümer der Fläche nun einen anderen Vorhabenträger finden, berichtet die Verwaltung.

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In der Bezirksvertretung Herne-Mitte wird das Grundstück allerdings schon in Kürze wieder Thema sein. In einer Anfrage an die Stadt verweist der SPD-Bezirksverordnete Artur Kunz auf Sorgen der Anwohner bezüglich möglicher Gefahren. Beispielsweise bröckelten Teile der vorderen Fassade auf den Gehweg. Außerdem sei eine Absperrung aus der Verankerung gerissen worden.

Die Sitzung der Bezirksvertretung Herne-Mitte beginnt am Donnerstag, 26. Oktober, um 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Friedrich-Ebert-Platz.