Herne. Im Herner Ausländeramt arbeiten die Menschen in „Legehennen-Haltung“, so die Stadt. Nun hat sie einen neuen Standort für die Behörde gefunden.

Alles soll neu und modern werden: Die Ausländerbehörde der Stadt Herne zieht von Wanne-Mitte in den Shamrockpark nach Herne-Mitte. Aktuell ist das Ausländeramt im WEZ an der Hauptstraße untergebracht – unter sehr beengten Verhältnissen. Der Umzug soll dazu beitragen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter besseren Bedingungen, aber auch effizienter und zügiger arbeiten können, sagt Rechtsdezernent Frank Burbulla zur WAZ.

Wie der Vermietungsmanager des Shamrockparks, die Ruhrwert Immobilien und Beteiligungs GmbH, mitteilt, will die Stadt bis zum Jahresende eine 1500 Quadratmeter große Fläche auf dem 10 Hektar großen Gelände am Shamrockring beziehen. Dort lag früher die Zentrale der Ruhrkohle AG, in den vergangenen Jahren wurde das Areal zum Büro- und Verwaltungsstandort ausgebaut. Aktuell, so der Vermietungsmanager weiter, würden die Räume nach den Wünschen der Stadt umgebaut.

Herne: Keine „Legehennen-Haltung“ mehr

„Legehennen-Haltung“ im Herner Ausländeramt: Hernes Rechtsdezernent Frank Burbulla.
„Legehennen-Haltung“ im Herner Ausländeramt: Hernes Rechtsdezernent Frank Burbulla. © Stadt Herne | Frank Dieper

Das Rathaus hatte lange nach einem neuen Standort für die Ausländerbehörde gesucht. Im WEZ säßen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu eng beinander, die Zimmer seien für Publikumsverkehr kaum bis gar nicht geeignet, kritisierte Dezernent Frank Burbulla schon vor Monaten gegenüber der WAZ. Er sprach dabei sogar von einer „Legehennen-Haltung“ an diesem Standort. In Herne-Mitte säßen dann nicht mehr zwei bis drei Kolleginnen und Kollegen in einem Zimmer, deshalb könnten Einzelberatungen viel schneller durchgeführt werden. Dadurch könnten auch viel mehr Termine angeboten werden, und der Beratungsstau könne endlich abgebaut werden.

Damit spielt Burbulla auf den Umstand an, dass viele Flüchtlinge aktuell monatelang auf einen Termin in der Ausländerbehörde warten müssen. Dagegen hatten Flüchtlinge zuletzt auch in zwei Demonstrationen protestiert. Zuletzt sei es bereits gelungen, neue Mitarbeitende einzustellen, damit die Arbeit in dem Amt beschleunigt werden könne. Die neuen Räume würden dann für eine weitere Entlastung und Beschleunigung sorgen, eben weil die Bediensteten schneller und effizienter arbeiten könnten.

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Hinzu komme: Durch den Einzug in Teile des ehemaligen Jobcenters im Shamrockpark könne nun endlich auch ein Wartebereich für die Besucherinnen und Besucher geschaffen werden. In Wanne-Mitte, bekennt Burbulla, liege der Wartebereich „quasi auf der Straße“. Hinzu komme: Die neuen Räume seien viel moderner, nun könne man endlich auch an die Anschaffung etwa von Self-Service-Terminals denken. Wichtig sei es der Stadt gewesen, dass sie die Probleme im Ausländeramt noch in diesem Jahr anpackt, ja beheben kann, so der Dezernent. Das habe man nun mit dem Umzug erreichen können.

In diesem Gebäude im Shamrockpark sollen Besucherinnen und Besucher künftig besser und vor allem schneller betreut werden: der künftige Standort der Ausländerbehörde in Herne-Mitte.
In diesem Gebäude im Shamrockpark sollen Besucherinnen und Besucher künftig besser und vor allem schneller betreut werden: der künftige Standort der Ausländerbehörde in Herne-Mitte. © Ruhrwert-Immobilien

Wie der Vermietungsmanager weiter mitteilt, will die Stadt den Shamrockpark mit der Anmietung der Fläche auch stärken. Zuletzt war der bisherige Besitzer, die Fakt AG, in die Pleite gerutscht. „Wir wollen mit der Anmietung der neuen Flächen natürlich auch ein klares Signal an den Standort senden. Wir freuen uns, wenn zu den bestehenden Mietern nun auch noch weitere Unternehmen akquiriert und begeistert werden können“ – so zitiert die Ruhrwert Immobilien und Beteiligungs GmbH Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda. Sie zitiert außerdem den Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Gregor Bräuer von der Kanzlei hww. Ihm zufolge gebe es aktuell „weitere, vielversprechende Anmietungsgespräche“.