Herne. Das Herner Spielezentrum bereitet sich derzeit auf die Spielemesse vor. Ein Highlight: Die Carcassonne-Weltmeisterschaft findet in Herne statt.

Bei der 40. internationalen Spielemesse in Essen ist dieses Jahr alles anders – die Hallenaufteilung ist völlig neu, sodass Spielbegeisterte sich erst einmal neu orientieren müssen. Doch keine Sorge, denn eine Konstante gibt es: Das Herner Spielezentrum ist zum 35. Mal dabei und hat seinen Standort behalten. Das Team ist wie gewohnt in Halle 1-G150 zu finden. Was Besucherinnen und Besucher erwartet und was es mit der Spieleneuheit auf sich hat, verrät das Team bei der Pressekonferenz im H2Ö.

„Unser Spielebus ist schon seit letzter Woche in Essen“, berichtet Susanne Klaus, stellvertretende Leiterin des Spielezentrums. Vor die mobile Spieliothek mit rund 400 Neuheiten werden 15 Spiele-Tische mit Stühlen aufgebaut. Natürlich darf auch die Klemmbausteintheke nicht fehlen. Über die vier Messetage sind gut 20 Mitarbeitende des Spielezentrums im Einsatz.

„Wir haben in den letzten zwei, drei Wochen bereits viele Spiele zugeschickt bekommen“, sagt Susanne Klaus. „Das war schon auffällig.“ In den letzten Jahren gab es zunehmend Lieferprobleme, sodass das Spielezentrum-Team einen Großteil meist erst auf der Messe einsammeln konnte. „Das hilft uns natürlich enorm bei der Vorbereitung, weil wir die Spiele hier schon spielfertig machen können.“ Ebenfalls auffällig sei, dass unter den Neuheiten wieder mehr Partyspiele sind.

Spielemesse in Essen: 300 von 400 Neuheiten sind schon da

„Wir haben auch einige Spiele von Verlagen erhalten, bei denen wir gar nicht angefragt haben. Das freut uns sehr.“ Vor allem kleinere Verlage nutzten zunehmend die Möglichkeit, eigeninitiativ ihre Neuheiten ans Spielezentrum zu schicken, um sie dort für die Ausleihe zur Verfügung zu stellen. Von den 400 Neuheiten sind schon gut 300 da. Den Rest sammeln Thomas Moder, Leiter des Spielezentrums, und Susanne Klaus auf der Messe direkt bei den Verlagen ein. Dort halten sie auch Ausschau nach Neuheiten abseits der großen Verlage. „Bei kleinen Verlagen kaufen wir auch schon mal Spiele, weil die sich das bei den geringen Auflagen gar nicht erlauben können, Freiexemplare herauszugeben.“

Karsten Berlt hat gemeinsam mit Kindern ein Spiel entwickelt, das auf der Spielemesse vorgestellt wird.
Karsten Berlt hat gemeinsam mit Kindern ein Spiel entwickelt, das auf der Spielemesse vorgestellt wird. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Das Spielezentrum ist für Spielerinnen und Spieler eine wichtige Anlaufstelle, um Neuheiten auszuprobieren. „Im letzten Jahr haben wir erstmals ein Zeitlimit von zwei Stunden Spielzeit eingeführt“, erklärt Susanne Klaus. Das sei bei den Besuchenden gut angekommen, da so mehr Menschen die Möglichkeit haben, Spiele auszutesten. „Wir haben viel positives Feedback erhalten und behalten das Zeitlimit deshalb bei.“

Spielezentrum Herne: Kinder haben eigenes Spiel entwickelt

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Vorstellung des Spiels „Run across the Galaxy“, das Karsten Berlt, Sachbearbeiter für Turniere und Social Media beim Spielezentrum, in einem Workshop gemeinsam mit zehn Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren im Rahmen des Zukunftspaketes entwickelt hat. In der Spielbeschreibung heißt es dazu: „Begebt Euch auf eine Reise durch das Universum, besucht andere Planeten, trefft auf Aliens und versucht, mit ihnen zu kommunizieren, und trotzt den Gefahren des Weltalls. Wer von Euch diese Reise am schnellsten absolviert, gewinnt!“ Das Spiel ist für drei bis sechs Spielende ab acht Jahren geeignet und dauert zwischen 15 und 30 Minuten. „Die Zeichnungen und das Spielkonzept kommen primär von den Kindern“, erläutert Karsten Berlt. „Ich habe moderiert und bei der Redaktion nur ein bisschen geglättet. Schließlich soll ja erkennbar bleiben, dass es ein Spiel von Kindern für Kinder ist.“

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Interessierte können sich das Spiel auf der Messe erklären lassen. „Ich habe im Rahmen des Workshops einen Leitfaden erstellt, der Pädagoginnen und Pädagogen zeigt, wie ein solcher Workshop organisiert werden kann“, sagt Berlt. Über einen QR-Code gelangt man zu einem Video auf Youtube. „Wer ein ähnliches Projekt plant, kann sich gerne bei uns auf der Messe informieren.“ Das Spiel gibt es allerdings nicht zu kaufen: Jedes teilnehmende Kind hat ein Exemplar, eins gibt es in der Spieliothek und eines geht an die Stadtbibliothek.

Neu ist, dass die 17. Carcassonne-Weltmeisterschaft dieses Mal nicht in Essen stattfindet, sondern im H2Ö. Angemeldet sind 43 Teilnehmende aus aller Welt – von Uruguay bis zur Ukraine, von Chile bis nach Costa Rica. Das komplette Turnier wird aus Herne live via Youtube in 43 Länder gestreamt. „Wir sind stolz, dass wir die WM jetzt bei uns in Herne ausrichten und somit die Bekanntheit Hernes verstärken können“, betont Thomas Moder. Das Catering kommt aus Herne – es gibt vornehmlich vegetarisches und veganes Essen, eine echte Currywurst darf aber auch nicht fehlen. Wie viele Spieler tatsächlich da sind, hängt immer an verschiedenen Faktoren. So hat ein Spieler aus der Ukraine beispielsweise Probleme, ein Ausreisevisum zu erhalten. Ein anderer ukrainischer Spieler lebt in Kanada, er darf das Gästezimmer im H2Ö beziehen. „Wir tun alles, was wir können, damit die Teilnehmenden sich hier wohlfühlen.“

>>>Weitere Infos: Kostenloser Shuttle von Essen nach Herne

  • Für Teilnehmende und Zuschauer der Carcassonne-Weltmeisterschaft gibt es am Samstag, 7. Oktober, einen kostenlosen Shuttle-Service von der Messe zum H2Ö und zurück.
  • Spieleautor Thomas Spitzer stellt am Freitagmorgen sein neues Spiel „Bier Pioniere“ am Stand des Spielezentrums vor. Am Stand gibt es zudem einige Restposten von Thomas Moders Krimispielen.