Herne. Sodingen ist ein beliebter Stadtteil in Herne. Doch in unserem Stadtteil-Check gibt es auch schlechte Noten – unter anderem für die Sauberkeit.
Einkaufsmöglichkeiten, Jugendzentrum, Wochenmarkt, Altenheim und ganz viel Grün: Der Herner Stadtteil Sodingen im Süden der Stadt hat eigentlich alles, was man zum Leben braucht. Und trotzdem bekommt der Stadtteil in unserem Stadtteil-Check nicht nur gute Noten. Was schlecht und was gut läuft – darüber haben wir mit Bezirksbürgermeister Mathias Grunert bei einem kleinen Spaziergang durch den Kern von Sodingen gesprochen.
Fangen wir beim schlechtesten Punkt an: die Sauberkeit. Hier hat Sodingen nur eine 3,6 erhalten. Zur Erinnerung: Bei unserem Stadtteil-Check konnten Hernerinnen und Herner ihren Stadtteil mit Schulnoten bewerten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Mathias Grunert weiß, dass es auch in Sodingen einige Ecken gibt, die für die schlechte Note verantwortlich sein dürften. So nennt er unter anderem die Uhlandstraße. Dort sei es „katastrophal“. Außerdem gebe es häufig an dem Marktplatz durch die Anordnung der Häuser einen „Müllwirbel“, der in der Luft aufgewirbelt werde. Aber auch rund um den Ausbildungscampus liege immer wieder Müll. „Aber ich würde nicht sagen, dass Sodingen schmutziger ist als andere Stadtteile“, betont Grunert.
Stadtteil-Check: Gemeinschaftsgefühl wird nicht gut bewertet
Auch das Gemeinschaftsgefühl bekommt eine nicht allzu gute Note: eine 3,4. Das verwundert den Bezirksbürgermeister. Schließlich gebe es mit dem Sodinger Bergfest eine Veranstaltung, die gut angenommen werde und die Leute zusammenbringe. Aber auch die vielen Treffpunkte – wie das beliebte Eiscafé San Remo an der Mont-Cenis-Straße – seien Orte, an denen die Menschen zusammenkämen. Doch Grunert hat eine Erklärung dafür, warum nicht alle Hernerinnen und Herner im Stadtteil das gleiche Empfinden haben. Schließlich hätten auch die Anwohnerinnen und Anwohner aus Constantin den Stadtteil bewertet. Dort gebe es deutlich weniger Angebote und Treffpunkte.
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Auch bei anderen Punkten habe dies einen Einfluss auf die Bewertung gehabt, vermutet er. So gebe es in Sodingen jede Menge Einkaufsmöglichkeiten – von Edeka über Penny bis Malzerzs –, in Constantin hingegen gebe es noch nicht mal einen Bäcker. Ähnlich sehe es bei der medizinischen Versorgung aus.
Constantin habe natürlich auch seinen Reiz, sagt Grunert, der selbst dort lebt. „Aber in Sodingen ist man einfach mehr im Leben.“ Auch wenn die Sodingerinnen und Sodinger immer von ihrem Dorf sprächen – eigentlich sei es schon sehr städtisch hier.
Bus-Anbindungen an den Stadtteil sind laut Bezirksbürgermeister super
Viele Punkte in unserem Stadtteil-Check wurden jedoch auch gut bewertet. So bekommt der Nahverkehr – wie in allen anderen Stadtteilen – die beste Note: eine 2,0. Die Anbindung sei super, sagt auch Grunert. Die Linie 311 fahre in Sodingen alle zehn Minuten und auch in Constantin gebe es eine gute Anbindung. Die Naherholung wurde mit einer 2,4 bewertet. Ebenfalls verständlich für den Sodingen-Experten: Alleine der nahe gelegene Gysenbergpark biete viele Möglichkeiten für Jung und Alt. Apropos Alt: Der Stadtteil sei gut geeignet für ältere Menschen. Vieles sei barrierefrei gestaltet, sagt Grunert. Aber auch für die Kinder gebe es einige Angebote: wie das Jugendzentrum, den Gysenbergpark oder Spielplätze. Die Altersstruktur in dem Stadtteil sei „unauffällig“.
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Sodingen sei ein guter Stadtteil, fasst Grunert zusammen. Er sei weit davon entfernt „im Niedergang zu sein“. Durch Fördermittel sei einiges im Stadtteil getan worden. Es gebe zurzeit viele positive Impulse, wie beispielsweise das We-House, die Sodingen gut tun, sagt Grunert, der schon immer in Sodingen lebt. „All das bringt den Stadtteil nach vorne.“