Recklinghausen/Herne. Der Ausbau der A 43 bei Herne geht weiter: In einer spektakulären Aktion ist eine Brücke verschoben worden. Wie es dort jetzt weitergehen soll.

  • Der Ausbau der A43 geht weiter.
  • Nun wurde mit dem Abriss einer Brücke angefangen.
  • Die spektakuläre Aktion dauerte viele Stunden.

Zentimeter für Zentimeter schiebt sich die 950 Tonnen schwere Stahl-Brücke langsam nach vorne. Von zwei Spezialfahrzeugen wird sie ganz langsam und vorsichtig aus ihrer ursprünglichen Position herausgefahren. Am Montag hat Autobahn Westfalen die Osthälfte der A-43-Bahnbrücke am Emschertalbrückenzug an einem Stück ausgefahren. „Das dauert wahrscheinlich noch bis heute Abend oder sogar morgen Früh“, sagt Anton Kurenbach, Sprecher von Autobahn Westfalen, am Montagmittag.

Der Grund für die Arbeiten an der Brücke ist der sechsspurige Ausbau der A 43 zwischen Marl und Witten. „Heute erreichen wir einen neuen Meilenstein“, sagt Kathrin Heffen, Leiterin der Autobahn-Außenstelle Bochum. Für die Arbeiten im Gleisbereich seien umfangreiche Abstimmungen mit der Deutschen Bahn AG und einem privaten Gleisanschließer erforderlich gewesen. „Jetzt wird es auch für die Autofahrerinnen und Autofahrer sichtbar“, sagt Judith Beier-Tertel, die an diesem Tag Carola Ziebs, Projektleiterin für den gesamten Ausbau der A 43, vertritt.

Verkehr läuft auf der westlichen Brückenhälfte weiter

Bereits am Tag zuvor wurde die Brücke seitlich auf zwei fahrbaren Plattformen für Schwersttransporte aus ihrer Position angehoben und herausgelöst. Am Montag musste die Brücke dann langsam – etwa mit 1 bis 3 km/h – über die Bahnschienen befördert und auf ein weiteres Spezialfahrzeug aufgelegt werden. Die Bahnstrecke war während dieser Zeit gesperrt, auf der A 43 lief der Verkehr auf der westlichen Brückenhälfte weiter.

Mit zwei Spezialfahrzeugen wurde die Brücke langsam aus ihrer Ursprungsposition gefahren.
Mit zwei Spezialfahrzeugen wurde die Brücke langsam aus ihrer Ursprungsposition gefahren. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Brückenhälfte wird nun auf ihrem neuen Lagerplatz in Einzelteile zerlegt. Dies werde etwa zwei Wochen dauern, so Heffen. Im Anschluss werde dort die Brückenplatte hergestellt, die voraussichtlich im Februar 2025 in ihre Position an der A 43 gebracht wird.

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Beim Ausbau der Autobahn stelle der Emschertalbrückenzug, eine Folge von drei Brücken über Bahnstrecke, Emscher und Rhein-Herne-Kanal an der Grenze von Herne und Recklinghausen, die Autobahnbauer vor eine besondere Herausforderung, teilt das Unternehmen mit. Denn die drei Bauwerke sowie die Überführung einer ehemaligen Zechenbahn müssten zusammenhängend gebaut werden.

Ende 2025 könnte die Schrankenanlage verschwinden

Hinzu kommt, dass die Brücke über den Kanal Schäden aufweist und daher für Lkw gesperrt werden musste. Ende vergangenen Jahres wurde sie in einer aufwenigen Aktion verstärkt. Die marode Brücke muss abgerissen und durch eine neue ersetzt werden. Eine Schrankenanlage sorgt derzeit dafür, dass Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Bahn nicht passieren können. Voraussichtlich Ende 2025 sollen die östlichen Brückenhälften fertiggestellt sein. „Dann wird auch die Schrankenanlage abgebaut“, sagt Anton Kurenbach. „Das ist für die meisten Autofahrer am interessantesten.“

Die zuständige Autobahn GmbH hatte im Dezember 2022 die Beschilderungen in Fahrtrichtung Münster noch einmal verbessert und LED-Tafeln über die Fahrbahnen gehängt. Zu viele Falschfahrer waren in die Anlage gefahren. Die digitalen Schilder sollen Fahrerinnen und Fahrer, die nicht über die betroffene Brückenanlage fahren dürfen, noch einmal vor der Abfahrt daran erinnern, dass sie die A 43 an dieser Stelle verlassen müssen.