Herne. Die Agentur für Arbeit hat ihre renovierte Geschäftsstelle in der Herner Innenstadt eingeweiht. Welche Bedeutung Sanierung und Umbau haben.
Der Kundenbetrieb ist schon seit einigen Wochen wieder in vollem Gang, am Donnerstag wurde das grundrenovierte und umgebaute Gebäude der Agentur für Arbeit in der Herner Innenstadt auch offiziell wieder eingeweiht.
Rund 20 Monate haben die umfangreichen Arbeiten gedauert - und sind damit exakt im Zeitplan geblieben. Die Investitionssumme lag am Ende bei rund sieben Millionen Euro, ursprünglich waren rund 4,5 Millionen Euro kalkuliert. Doch man kennt das: Inflation, Überraschungen beim Bauen im Bestand.
Deutlich mehr Aufenthaltsqualität
Mit der Sanierung ist das Gebäude an der Markgrafenstraße aus den 50er-Jahren, in denen es gebaut worden ist, in die Gegenwart katapultiert worden. Im Grunde ist nicht viel mehr als der Rohbau stehen geblieben. Zu den wichtigsten und sichtbarsten Veränderungen zählt die Verlegung des Haupteingangs. Der war zuvor klein und wenig einladend, nun ist ein - barrierefreies - Entree entstanden. Viel Glas sorgt für eine große Transparenz, der Wartebereich hat nun Aufenthaltsqualität. Das gilt insbesondere für Jugendberufsagentur: Diese verfügt nun über einen Eingang und einen Wartebereich, der Lounge-Charakter hat.
Interessant: An der ein oder anderen Stelle sind bauliche Zitate aus dem Ursprungszustand zu sehen, unter anderem Säulen mit grünen Fliesen, wie sie in den 50er-Jahren modern waren. Oder ein Teil der früheren Außenmauer, die durch den Umbau nun innen liegt. Hinzu kommt die Erneuerung der kompletten Installation, eine neue Heizungsanlage und eine Photovoltaikanlage.
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Agentur-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers verdeutlichte bei der offiziellen Einweihung die Bedeutung dieses Umbaus. Als er 2019 zum ersten Mal im Haus gewesen sei, habe er das Selbstverständnis der Agentur für Arbeit als moderner und innovativer Dienstleister mit der Realität abgeglichen und sei sofort zu der Erkenntnis gelangt, dass dieses Selbstverständnis überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt. „Der bauliche Zustand war erbärmlich. Wertschätzung für Mitarbeiter und Kunden sieht anders aus!“
Sanierung als Bekenntnis zur Herner Innenstadt
Deshalb habe man sich für die Modernisierung entschieden. Neukirchen-Füsers deutete an, dass es auch in eine andere Richtung hätte gehen können, auch ein Verkauf ist wohl zu einem bestimmten Zeitpunkt in Erwägung gezogen worden. Doch mit dieser Sanierung gebe die Agentur ein Bekenntnis zur Herner Innenstadt ab.
Auch Thomas Saponjac, der als Geschäftsführer des Jobcenters mit der Jugendberufsagentur im Haus vertreten ist, hob die Bedeutung einer ansprechenden Umgebung hervor. Es sei für die Kundinnen und Kunden ja kein leichter Gang, wenn sie zur Arbeitsagentur müssten. Wenn dann die Atmosphäre nicht einladend sei, sei der erste Eindruck negativ.
Baulicher Zustand spiegelt Wertschätzung wider
Auch Oberbürgermeister Frank Dudda betonte, wie sehr der bauliche Zustand die Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widerspiegele. Das wisse er aus eigener Erfahrung durch den Umbau städtischer Immobilien. Ein Gebäude trage zum Selbstverständnis bei und könne die Motivation stärken. Diese Motivation sei auch nötig, denn das mittelfristige Ziel laute, die Arbeitslosenquote in den einstelligen Bereich zu drücken - und das bei einer sehr fragilen wirtschaftlichen Lage.