Herne. Die Kernsanierung der Herner Agentur für Arbeit startet nun durch. Sie dauert bis 2023. OB sieht sie als Baustein für Entwicklung des Umfelds.
Der Baukran ist bereits errichtet, das Gerüst wächst langsam die Fassade empor. Die Renovierung des Gebäudes der Agentur für Arbeit an der Markgrafenstraße in Herne-Mitte nimmt Fahrt auf - und ist zugleich ein Bestandteil der Entwicklung des unmittelbaren Umfelds.
Dass die Bauarbeiter dem Gebäude nun zu Leibe rücken, freut Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, besonders. Denn bis die Entscheidung für eine Kernsanierung festgestanden habe, seien mehr als sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit seien verschiedene Optionen diskutiert worden - vom Verkauf und Umzug der Agentur bis zum Abriss. Da die Lage mitten in der Herner City jedoch so exzellent sei, habe die Zentrale in Nürnberg bewilligt, dass das Gebäude komplett saniert wird.
Gebäude aus den 50er-Jahren ist in allen Belangen völlig veraltet
Dafür investiert die Agentur für Arbeit 4,5 Millionen Euro - so zumindest die aktuelle Planung. Die Umbauarbeiten nähmen rund zwei Jahre in Anspruch. Mitte 2023 sollen die rund 100 Mitarbeiter zurückkehren. Das offenbart, welchen Handlungsbedarf es bei dem Haus aus den 50er-Jahren gibt. Das sei technisch, organisatorisch und mit Blick auf die Aufenthaltsqualität völlig veraltet, so Neukirchen-Füsers.
Deshalb werde bis auf die Gebäudehülle (samt der Klinkerfassade) so gut wie alles erneuert. So bekommt das Haus eine komplett neue Installation, das Dach wird so ausgebaut, dass dort auch Büroraum entsteht. Zusätzlich wird eine Photovoltaikanlage installiert. Das gesamte Gebäude wird barrierefrei umgebaut, inklusive größerer Aufzüge.
Der Umbau werde auch dafür genutzt, um Dinge organisatorisch zusammenzuführen, die in der Vergangenheit über mehrere Flure oder gar Etagen verteilt gewesen seien. Und selbstverständlich werde der Umbau auch den Kunden zugute kommen. So wird ein neuer, deutlich größerer Eingangsbereich entstehen. Auch die Beratungssituation werde räumlich entzerrt, damit die Privatsphäre gewahrt bleiben könne.
Stadtwerke haben Hauptpost gekauft, neue Entwicklung beim alten Bergamt
Auch Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda zeigte sich beim Ortstermin „sehr zufrieden“, dass sich die Agentur für eine Sanierung und damit fürs Bleiben entschieden habe. Er ordnet diese Entscheidung in die Pläne der Stadt für die Entwicklung der Innenstadt ein. Dudda: „Ein Abgang wäre fatal gewesen, die Agentur ist ein Baustein, der zeigt, dass sich Herne weiter entwickeln kann.“
Dudda nannte für die Entwicklung weitere Bausteine: So könnten bis Ende November Gebote für das benachbarte Polizeigebäude abgegeben werden, das bekanntlich frei wird, weil die Wache an die Cranger Straße ziehen wird. Das Interesse sei rege, es sei allerdings die Frage, ob die Nutzungsvorstellungen der Bieter im Einklang mit dem Wunsch der Stadt stünden, dort Kultur und Wissenschaft anzusiedeln. Dudda teilte außerdem mit, dass die Stadtwerke das Gebäude der Hauptpost gekauft hätten. Konkrete Pläne für eine Nutzung gebe es nicht, man wolle erst abwarten, was sich beim Polizeigebäude tut.
Bündnis für Arbeit kommt langsam wieder ins Rollen
Bewegung gibt es offenbar auch beim alten Bergamt, das seit einiger Zeit als „Königliches Bergrevier“ vermarktet werden soll. Mehrfach hatte der Eigentümer gegenüber der WAZ gesagt, dass der Umbau in Kürze beginne, doch das ist lange her. Dudda konnte nun berichten, dass das denkmalgeschützte Gebäude offenbar verkauft worden ist, denn bei der ExpoReal habe sich der neue Eigentümer vorgestellt. Der scheine schlüssige Ideen zum Thema Denkmalschutz zu haben.
Mit Blick auf die Agentur für Arbeit kündigte Dudda an, dass das Bündnis für Arbeit nach der Corona-Zwangspause langsam wieder ins Rollen komme. Da sei es gut, wenn es auch in Zukunft vom Rathaus zu einem wichtigen Akteur des Bündnisses nur ein kurzer Weg sei.
>>> ÜBERGANGSQUARTIER SHAMROCKPARK
■ Für die Zeit des Umbaus sind die Agentur für Arbeit und die Jugendberufsagentur in den Shamrockpark gezogen.
■ Die Arbeit dort laufe reibungslos, „die Kunden finden uns“, so Frank Neukirchen-Füsers.