Herne. In Herne hat das Unwetter das Wananas hart getroffen: Unter anderem wurde die Rutsche stark beschädigt. Wer trägt die Kosten für die Reparatur?
In Herne hat derStarkregen in der Nacht zu Donnerstag, 17. August, Teile des Schwimmbads Wananas überschwemmt. Der Schaden an der Außenrutsche sei „katastrophal“, erklärte Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Herner Bädergesellschaft, gegenüber der WAZ. Einige Bereiche wurden vorerst geschlossen, besonders getroffen hatte es die Rutsche.
+++ Update: Nachdem seit Montag, 21. August, eine Fachfirma vor Ort die Rutsche repariert hatte, sei diese ab sofort wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet, teilt Lothar Przybyl am Mittwoch, 23. August, mit. Auszubildende des Wananas hätten hierfür eine halbe Stunde lang die Rutsche getestet, heißt es: „Die Rutsche hat den Test bestanden.“
Die Versicherung habe dem Bäderchef zugesichert, alle Kosten für die Reparatur zu übernehmen. Ebenso für den Austausch der Rutschenelemente, der allerdings noch nicht absehbar sei. Ein Gutachter müsse vorab erneut prüfen, ob die entsprechenden Teile vorrätig seien oder ob diese speziell für das Wananas produziert werden müssen. Zudem liege dem Herner Schwimmbad noch kein Kostenvoranschlag für die bisherigen Maßnahmen vor.
Um künftig besser gegen Unwetter geschützt zu sein, sei eine Veränderung des Tragwerkes der Rutsche im Gespräch. Da diese Präventivmaßnahme nicht von der Versicherung übernommen werde, warte Przybyl zunächst die voraussichtlichen Kosten dafür ab. Er sei jedoch grundsätzlich dafür, die Rutsche noch besser vor Starkregen zu schützen, sodass nicht alle zwei Jahre ein vergleichbarer Schaden entstehe. +++
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„Die ganze Wiese stand wegen des Gewitters unter Wasser“, so Przybyl am Donnerstag, 17. August. Von dort sei der Schlamm ins Außenbecken gerutscht. Da das Lehrbecken für Nichtschwimmer im Inneren über eine Zirkulation mit dem Außenbereich verbunden sei, habe Ersteres ebenfalls aus hygienischen Gründen geschlossen werden müssen. „Im Laufe des Tages werden beide Becken wieder sauber“, so der Bäder-Chef. Ab Freitag werde es für Besucherinnen und Besucher freigegeben. „Wir wollen nichts riskieren.“
Wananas: Enorme Schäden an der Wasserrutsche
Przybyl: „Der viel größere Schaden ist hier entstanden: an der Rutsche.“ Durch die Wassermassen sei die Rutsche, die außen am Gebäude entlang führt und in den Boden verläuft, total unterspült worden. „Die Röhren sind Hohlräume, wie ein Luftballon, und wurden durch das Wasser einfach angehoben.“ Und das, obwohl bereits mehrere Pumpen installierten worden seien, die einen solchen Vorfall verhindern sollen. Przybyl fasst den Zustand zusammen: „Katastrophal.“
In der Folge hätten sich auch die Stangen und das Tragwerk verbogen sowie einzelne Kunststoffelemente der Rutsche selbst. Bei einer Begehung am Morgen hätten sie teils große Risse von bis zu einem Meter Länge festgestellt, was beim Rutschen sehr gefährlich sei, erläutert Przybyl. Es habe einen Domino-Effekt gegeben, der sich auf mehrere Bereiche der Rutsche auswirkte. Der entstandene Schaden sei enorm.
Ähnlicher Vorfall vor zwei Jahren kostete Wananas 50.000 Euro
Den Bäderchef erinnert der Starkregen an einen Vorfall von vor zwei Jahren. Damals hätte es einen vergleichbaren Schaden an der Rutsche gegeben, dessen Reparatur letztlich rund 50.000 Euro gekostet habe. Dazu kommt: Vor zwei Jahren habe das Wananas Glück gehabt, weil die Elemente der Rutsche nicht neu produziert werden mussten. Ob darauf dieses Mal auch gebaut werden könne oder ob die Kosten weiter steigen, sei noch unklar.
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„Ich bin nur noch damit beschäftigt“, so Przybyl, der am Donnerstag mit der Stadt, aber auch mit Versicherung und Gutachtern in Verbindung steht. Er fügt hinzu: Wegen der gesperrten Bereiche gebe es aktuell einen Nachlass von 20 Prozent auf die Eintrittskarten zum Schwimmbad.
Erst Anfang dieser Woche hatte das Bad wieder seine Türen für Besucher geöffnet. Wegen Inspektionsarbeiten war das Wananas vom 3. bis zum 13. August geschlossen gewesen.