Herne. Die Cranger Kirmes ist vorbei. Zum Abschied gab’s Wehmut und Weihnachtsmusik. Aber der Titel als besucherstärkste Kirmes in NRW wackelt.
Die Cranger Kirmes ist vorbei. Zum Abschied am Sonntag war der Platz noch einmal bis zur Obergrenze ausgelastet. Das Abschlussfeuerwerk sorgte für Begeisterung. Auch auf den letzten Metern in der Stunde nach dem Feuerwerk machten die Fahrgeschäfte noch einmal Umsatz. Und dann gab es auch noch Weihnachtsmusik zum Abschied.
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Albert Ritter: „Mutter Crange hat wieder gezeigt, was sie kann“
Schaustellerpräsident Albert Ritter bilanzierte im WAZ-Interview kurz vor dem Feuerwerk: „Die Aufbautage und das erste Wochenende waren ganz schön verregnet. Da haben wir uns einen nassen Arsch geholt, auf gut Deutsch gesagt. Die Kassen waren auch nicht besonders gefüllt. Da hat es auch reingeregnet. Aber am zweiten Wochenende hat die Mutter Crange wieder gezeigt, was sie kann.“
Die Veranstalter sehen am Ende 3,8 Millionen Besucherinnen und Besucher. Dabei bleibt es auch in der abschließenden Bilanz vom Montagmorgen. „Damit sind wir auch zufrieden“, sagt Kirmessprecher Alexander Christian. Gemessen an dem verregneten Auftakt seien die Zahlen sehr gut.
Seltene Niederlage: Etwas weniger Besucher als in Düsseldorf
Ein Wermutstropfen: Mit 3,8 Millionen Besuchern liegt Crange im Besucherzahlen-Vergleich in diesem Jahr hinter der Düsseldorfer Rheinkirmes, die je nach Schätzung auf knapp vier Millionen oder 4,1 Millionen Besucher kam. Herne erkennt den Sieg in diesem Bereich an. „Das gönnen wir der Rheinkirmes“, sagt Christian und ergänzt: „Wir freuen uns natürlich, wenn wir wenigstens einen Gast mehr haben.“ Die Rheinkirmes hatte allerdings deutlich beständigeres Wetter mit höheren Temperaturen.
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In der eigentlich für Crange entschiedenen Auseinandersetzung um den Titel der größten Kirmes in NRW hat Düsseldorf einen Punktsieg erzielt. Allerdings hatten die Düsseldorfer bereits anerkannt, dass Crange deutlich mehr Stände und Fahrgeschäfte zu bieten hat und die Debatte selbst dauerhaft für beendet erklärt. Und im langjährigen Mittel kamen auch mehr Besucherinnen und Besucher an den Rhein-Herne-Kanal als an den Rhein.
Informationen zur Cranger Kirmes:
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„Last Christmas“ von „Wham“ kurz vor Mitternacht
Während an den Ausschankständen schon fleißig aufgeräumt wurde, ließen sich die letzten Besucher am Sonntag das Feiern nicht austreiben. Wenige Minuten vor Mitternacht wurde dann bei Steinmeister „Last Christmas“ angestimmt. Denn was kommt zwischen dieser Cranger Kirmes und der nächsten Cranger Kirmes? Weihnachten!
Und tatsächlich dauert es auch nur noch gut zweieinhalb Monate bis auf dem Kirmesplatz der Aufbau für den (deutlich kleineren) Cranger Weihnachtszauber startet. Die Veranstaltung wird anders als die Kirmes privat vom Schausteller Sebastian Küchenmeister organisiert und dauert knapp sechs Wochen.
Die nächste Cranger Kirmes wird übrigens am 1. August 2024 eröffnet. Dann sind auch Torsten und Marion Kreuzer wieder dabei. Der 54-Jährige und seine 48-jährige Frau hatten sich extra Urlaub genommen. „Es war wieder eine wunderbare Kirmes“, sagt Marion, die selbst ein Crange-Tattoo am Fuß hat. Auch WAZ-Kirmesmädel Dana (24) erinnert sich an schöne Stunden auf der Kirmes, zum Beispiel an die Fahrt auf dem Wagen der WAZ und Radio Herne beim Kirmesumzug: „Das war so erfüllend.“
Aufräumen und Abbau beginnen sofort nach Mitternacht
Um Mitternacht begann auch umgehend das Aufräumen und der Abbau. Die Schausteller stellten sich mit ihren Fahrzeugen ihren Einfahrtnummern entsprechend an den Zufahrten zum Kirmesplatz auf. Nach Freigabe durch das Ordnungsamt rollten die Zugmaschinen noch in der Nacht auf den Platz, um die ersten Hänger wegzuziehen. Für einige Schausteller geht es sofort auf die nächste Kirmes. Andere haben noch eine Woche frei.
+++ Bericht: Ausführliche Bilanz der Cranger Kirmes +++