Herne. Tausende Schlagerfans feierten beim WAZ-Schlagerherz mit ihren Stars im Bayernzelt eine lange und wilde Party. Wer da war und wie der Abend lief.
„Ich habe Angst, dass das Zelt nach dem Abend neu aufgebaut werden muss“, ruft Peter Wackel. Die Menge tobt. Der Abend hat seinen Höhepunkt erreicht – der Topact steht zusammen mit zwei Tänzerinnen auf der Bühne vom WAZ-Schlagerherz. Das Publikum kennt zu dem Zeitpunkt schon kein Halten mehr: Die Menschen tanzen auf den Bierbänken, klatschen und schunkeln im Takt der eingängigen Musik mit. Peter Wackel ist der letzte, der an diesem Abend auftritt und die Menge zum Jubeln bringt. Vor ihm sorgten bereits einige seiner Schlager-Kolleginnen und -Kollegen für ausgelassene Stimmung.
Los geht’s mit Frank Neuenfels, der den Abend moderiert. Für ihn ist es ein ganz besonderer Tag: Er feiert seinen 60. Geburtstag. Und das mitten auf Crange! Ein gemeinsames „Happy Birthday“ darf da natürlich nicht fehlen. Und es wird gleich noch ein Jubiläum gefeiert: Das WAZ-Schlagerherz wird in diesem Jahr zehn Jahre alt.
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Weiter geht es: erst mit Daniela Alfinito und dann mit Norman Langen. „Zicke, zacke, zicke, zacke“ - „Hey, hey, hey“ - schon um 19 Uhr ist das Publikum voll mit dabei. Während die einen vor der Bühne tanzen und springen, klatschen die anderen mit roten, aufblasbaren Klatschstangen im Takt der Musik. Das ein oder andere Bierfässchen wird auf den Stehtischen im hinteren Bereich geöffnet. Doch während unten das Bier fließt, kommt es im oberen VIP-Bereich zeitweise zum Bierengpass – „das Bier ist leer“, heißt es von der Theke. Doch kein Grund zur Sorge: Nach kurzer Zeit sind die Gläser wieder gefüllt, die Party kann weiter gehen.
Ina Colada: Cranger Kirmes ist ihr Wohnzimmer
Währenddessen kommt die nächste Künstlerin auf die Bühne – mit Leo-Top und Hotpants. Ina Colada, die das Schlagerherz selbst als ihr „Wohnzimmer“ bezeichnet, heizt der Menge ein. Sie ist beim Schlagerherz Stammgast auf der Bühne im Bayernzelt. „Hier in Crange ist einfach immer super Stimmung. Ich freue mich jedes Mal hier zu sein“, sagt sie im WAZ-Interview kurz vor ihrem Aufritt. Und der hat es in sich. So wie ihre Texte. Der ihres neuen Songs „Bambusmann“ ist nun ja – nicht ganz jugendfrei.
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Nicht weniger wild geht es mit ihrem Kollegen Jörg Bausch weiter. Auch er gibt seinen neusten Song „Abfahrt“ zum besten. Doch egal, ob neue Lieder oder Klassiker – textsicher sind die Crangerinnen und Cranger sowieso. Jede Zeile sitzt, da muss Bausch nur das Mikrofon in Richtung des Publikums halten, schon grölen die Fans mit. Das scheint selbst einen „alten“ Schlager-Star wie Bausch zu überraschen: „Ihr seid echt der Hammer, Freunde!“ Als dann noch Konfettiregen über die Masse herabrieselt, gibt es kein Halten mehr.
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Doch all das reicht natürlich noch nicht: „Einen Feuervulkan des deutschen Schlagers“, kündigt der Moderator bzw. das Geburtstagskind an. Marry stürmt mit „Lebende Legende“ auf die Bühne. Und dann ist es endlich soweit. Das, was im vergangenen Jahr rauf und runter gespielt wurde, wird zum ersten Mal an diesem Abend angestimmt: „Layla“. Doch auch, wenn’s schon ein Jahr her ist: Schon nach ein paar Tönen stimmen die Menschen mit ein. Und es geht Schlag auf Schlag weiter: „Bumsbar“ wird angestimmt – einer der diesjährigen Schlager-Hits. Wie war das noch mal mit den jugendfreien Texten?
„Die einzig legale Partydroge der Welt“
Dann kommt einer, der von Beginn an – also seit zehn Jahren – auf der Schlagerherzbühne steht: Olaf Henning – „die einzig legale Partydroge der Welt“, wie Neuenfels ihn liebevoll nennt. „Das ist für mich wie nach Hause kommen“, ruft Henning den feiernden Menschen zu. Diese hält es nun auch beim Tanzen nicht mehr auf dem Boden oder den Bänken, ein Paar legt einen Discofox hin – mitten auf einem Tisch. Doch nicht nur die Großen haben Spaß. Während seines Auftritts holt Henning ein vierjähriges Mädchen auf die Bühne, die zufrieden im Takt mitklatscht.
„Himmelblaue Augen“ ist einer der Klassiker von Anne Marie Zimmermann, die als nächstes auf der Bühne steht. Als erneut Konfettikanonen abgefeuert werden, hüpfen dazu auch die letzten im hinteren Bereich des Zeltes. Mit Tim Toupet wird es dann kurz politisch. Also ein bisschen. „Ich habe die Schnauze voll von den Klimaklebern“, ruft er der Menge entgegen, um dann anzustimmen: „Hoch die Hände – Bierpreisbremse.“
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Am Ende des Auftritts von Peter Wackel gegen 23.45 Uhr steht das Bayernzelt zum Glück noch – aber mindestens gewackelt hat es. Und das zurecht. Denn wie singt er so schön: „Crange ist nur einmal im Jahr!“