Herne. Am Samstag ist der Cranger Kirmesumzug durch Herne gezogen. Das Wetter war viel besser als befürchtet. Zehntausende feierten ausgelassen.

„Das ist die pure Lust am Leben.“ Dieser Liedtext wurde am Samstag beim Cranger Kirmesumzug nicht nur von Tausenden Menschen mitgegrölt – er war auch Programm: Die Menschen auf und neben der Strecke feierten ausgelassen miteinander.

Der Cranger Kirmesumzug ist am Samstag wieder durch Wanne-Eickel gerollt, bei bester Stimmung und – mindestens genauso wichtig – bestem Wetter. Anders als zunächst vorhergesagt, konnte der Zug bei strahlendem Sonnenschein und nicht einem Regentropfen vom Eickeler Markt bis nach Crange ziehen.

67 Festwagen, vier Festwagen mit Fußgruppen, 15 Fußgruppen und sieben Musikgruppen waren in diesem Jahr dabei und heizten den Leuten ordentlich ein. Über knapp vier Kilometer erstreckte sich die Strecke, auf der rund 4000 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitmachten. Der Prunkwagen der noch amtierenden NRW-Kirmeskönigin Melina I nebst Schaustellerpräsident Albert Ritter (DSB) führte den Zug an. Rund 150.000 Schaulustige, so viele wie im Rekord-Vorjahr, verwandelten die Strecke in die wohl größte Partymeile im Revier. Nach Polizeiangaben verlief alles friedlich.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beim Cranger Kirmesumzug bunt verkleidet.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beim Cranger Kirmesumzug bunt verkleidet. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Bunt geschmückte Wagen und laute Musik sorgen für gute Stimmung

Die Stimmung am Rand: bombastisch. „Ich hatte nach Corona eigentlich gar nicht mehr so viel Lust auf den Umzug“, sagte eine Wanne-Eickelerin, die sich auf Höhe der Löwenkirche in Eickel den Umzug anschaute. „Aber die Stimmung ist so toll. Ich bin sehr froh, dass ich doch gekommen bin.“

Pünktlich um 10.30 Uhr konnte der Zug starten, bis dann aber alle Gruppen sich in Bewegung gesetzt hatten, dauerte es etwas. Teilnehmer, die als Einhörner verkleidet waren, machten zu Beginn mit vielen Kindern Selfies, wodurch sich der Zug etwas staute. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch und auch der Zeitplan konnte eingehalten werden. Die letzten Wagen fuhren gegen 14.30 Uhr in Crange ein. An der Kreuzung Hauptstraße/ Florastraße löste sich der Zug auf.

Informationen zur Cranger Kirmes:

Die Festwagen waren in diesem Jahr wie immer kreativ geschmückt, bunt dekoriert und mit lauten Musikanlagen ausgestattet, sodass nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Wagen ordentlich Party machen konnten, sondern auch die Besucherinnen und Besucher am Rand.

Oberbürgermeister Frank Dudda mitten drin: Die Wagen und Fußgruppen zogen an der Ehrentribüne am Buschmannshof vorbei.
Oberbürgermeister Frank Dudda mitten drin: Die Wagen und Fußgruppen zogen an der Ehrentribüne am Buschmannshof vorbei. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Cranger Kirmes: Viele Teilnehmer sind bunt verkleidet

Auch bei den Kostümen waren die einzelnen Gruppen wieder sehr kreativ. So fuhren auf einem Wagen weiß gekleidete Engelchen und Teufelchen, in einer Fußgruppe liefen eine Eiskönigin und der Schneemann Olaf. Die Kirmespiraten hatten – wie sollte es anders sein – ihren Wagen in ein Piratenschiff verwandelt. Und selbstverständlich waren wieder die Samba-Tänzerinnen mit dabei. Aber auch bei den Wagen ohne festes Motto sorgten bunte Luftballons, Konfetti und Luftschlangen für optische Hingucker.

Zugleiter Michael Torkowski vom Fachbereich Öffentliche Ordnung zieht ein positives Fazit: „Es ist alles gut abgelaufen. Lediglich der Anfang verzögerte sich um ein paar Minuten, weil die Aufstellung des Zugs länger dauerte als gewohnt. Bei den Festwagen traten die Tanzschule Diel und die Oldieschrauber nicht an.“ Letztere sind wohl nicht rechtzeitig mit dem Schrauben fertig geworden – so die Vermutung.

Um 14.30 Uhr erreichte der letzte Festwagen den Kirmesplatz. „Bei der Auflösung des Zugs ist noch etwas Luft nach oben, aber was sollen wir machen, wenn sich die Leute nach der Fahrt erst einmal in den Armen liegen und sich über ein Wiedersehen mit anderen Gruppen freuen?“, so Torkowski.