Bochum/Herne. Ein Herner (24) steht wegen Drogenhandels vor Gericht. Eingekauft haben soll er sein Marihuana bei einem XXL-Dealer – seinem eigenen Vater.

Vor der 1. Strafkammer des Bochumer Landgerichts geht es um Geschäfte mit rund sieben Kilogramm Marihuana. Besonders aufhorchen lässt in der Anklage der Name des Drogenlieferanten. Bezogen haben soll der 34-jährige Angeklagte aus Herne die von ihm später in Herne und Umgebung weiterverkauften Drogen nämlich fast ausnahmslos von – seinem eigenem Vater.

Einem Mann, „der im zwei- teils dreistelligen Kilogramm Bereich mit Marihuana handelte“, heißt es in der Anklage wörtlich. Erst nach der Flucht seines Vaters ins Ausland soll der 24-Jährige auch andere Quellen für seine Deals angezapft haben. Im Prozess geht es um insgesamt neun Drogengeschäfte zwischen dem 6. Januar und 24. Mai 2021. Als Komplize des Angeklagten nennt die Anklage einen Freund, gegen den allerdings separat ermittelt wird.

Ort des Prozesses: das Justizzentrum in Bochum.
Ort des Prozesses: das Justizzentrum in Bochum. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Mal soll der Vater seinem Sohn zwei, mal ein, mal ein halbes Kilogramm Marihuana zum Weiterverkauf nach Herne geliefert haben. Übergabeorte sollen Treffpunkte an der Von-Waldthausen-Straße, Josefinenstraße, Germanenstraße und Hermann-Löns-Straße gewesen sein. Eingenommen haben soll der 24-Jährige durch den Weiterverkauf des Marihuanas an Kleinabnehmerinnen und -abnehmer mehr als 32.000 Euro in weniger als vier Monaten.

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Bei Polizeikontrollen auf der Bahnhofstraße und am Hölkeskampring wurde der Angeklagte stets mit kleineren Drogenmengen, typischen Dealerutensilien im Gepäck und teils hohen Bargeldbeträgen in den Taschen angetroffen. Auch eine Wohnungsdurchsuchung förderte bei ihm Drogen, Verpackungsutensilien und Feinwaagen zutage. Für den Prozess sind noch drei Verhandlungstage bis zum 9. August anberaumt.