Bochum/Herne. Nach einer Jobabsage in einer Herner Firma hat ein Bochumer heftig randaliert. Die Allgemeinheit müsse vor ihm geschützt werden, so das Gericht.
Nach einer Serie von Gewaltausrastern ist ein psychisch kranker Mann am Bochumer Landgericht auf unbestimmte Zeit in eine forensisch-psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Der 27-Jährige hatte unter anderem nach einer Jobabsage im Gewerbegebiet an der Südstraße randaliert. Die Anordnung der Sicherungsmaßregel war für das Gericht alternativlos.
„Uns ist bewusst, dass die Psychiatrie-Einweisung eines der ‚schärfsten Schwerter‘ ist, die das Strafgesetzbuch vorsieht“, sagte Richterin Petra Breywisch-Lepping. Weil von dem Beschuldigten unbehandelt sehr sicher auch in Zukunft ähnliche Taten zu erwarten seien, müsse die Allgemeinheit aber vor ihm unbedingt geschützt werden. Die Tatserie, für die der krankheitsbedingt als schuldunfähig geltende Mann nicht klassisch bestraft werden konnte, sei von „nicht unerheblichem Gewaltpotenzial“ geprägt gewesen, hieß es.
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Laut Urteil leidet der Beschuldigte seit Jahren an paranoider Schizophrenie mit Ausprägungen von Größenwahn. Am 15. September 2022 hatte der 27-jährige Bochumer nach einer Bewerbungs-Absage bei einem Warenlager an der Herner Südstraße eine Spur der Verwüstung hinterlassen, Parkbänke zerstört, Ketten abgerissen und Stand-Aschenbecher verbogen. Einen Monat zuvor hatte der Mann nach einer abgelehnten Bewerbung bereits bei einer Firma in Castrop-Rauxel randaliert, dabei einer Mitarbeiterin den Arm auf den Rücken gedreht und Mobiliar zerstört.
Und: Am 19. Oktober 2022 hatte der Beschuldigte in einem Bochumer Krankenhauses eine Seniorin (82) mit Rollator umgeschubst. Die alte Dame zog sich einen Oberschenkenhals-Bruch zu, musste operiert werden. Der Beschuldigte ist seit Januar 2023 bereits vorläufig in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.