Herne. Am helllichten Tag wird in Wanne-Eickel ein Juwelier von einem schwerbewaffneten Herner (37) bedroht. Vor Gericht taucht nun eine Hürde auf.
Der Prozess um einen bewaffneten Raubüberfall auf einen Juwelier in der Wanne-Eickeler Fußgängerzone ist vorerst geplatzt. Der 37-jährige Angeklagte gilt nach Angaben des Gerichts aktuell aus gesundheitlichen Gründen als „nicht verhandlungsfähig“.
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Das im April gestartete Verfahren wurde abgebrochen und muss abhängig von der Genesung noch mal komplett von vorne beginnen. Der dringend tatverdächtige Herner hatte bereits beim Prozessauftakt am Bochumer Landgericht davon gesprochen, seit mehr als 20 Jahren an schweren Depressionen zu leiden, heroinabhängig zu sein und seit Jahren ein „Methadon-Programm“ (Therapieform mit Ersatzdroge) zu durchlaufen.
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Laut Anklage soll der 37-Jährige am 14. Januar gegen 11.10 Uhr mit ausgestrecktem Arm und einer Spielzeugpistole (optisch einer Beretta M9, Kaliber fünf Millimeter ähnelnd) in der Hand auf den Inhaber eines Schmuckgeschäftes zugestürmt sein. Als der Juwelier die Tür ins Schloss zog, soll der Herner ihn brutal zusammengeschlagen haben.
Während des Angriffs soll der 37-Jährige im Ärmel einen Zimmermannshammer versteckt gehabt haben, um bei dem geplanten Blitzüberfall schnellstmöglich an den in Glasvitrinen ausgelegten Schmuck zu kommen. Erst als Passanten zu Hilfe kamen, soll der Tatverdächtige von seinem Opfer abgelassen haben und ohne Beute geflüchtet sein. Der Inhaber des Juweliergeschäftes erlitt Hämatome und Prellungen im Kopfbereich.
Der Angeklagte hatte zugegeben, den bewaffneten Überfall verübt zu haben, jedoch beteuert, dass er von einem Mitbewohner dazu gezwungen worden sei. Er will den zuvor wohnungslosen Mann, dessen Namen er sich nicht traue, preiszugeben, bei sich aufgenommen und tagelang Kokain mit ihm geraucht haben.