Bochum/Herne. Ein Liebespaar raubt in Herne einen Trinker-Kumpanen aus: Was nach einem brutalen Schwerverbrechen roch, ließ sich vor Gericht nicht beweisen.
Ein Liebespaar (33,38) aus der Herner Trinkerszene ist am Bochumer Landgericht vom Vorwurf des schweren Raubes freigesprochen worden. Das mutmaßliche Opfer konnte die Richter im Zeugenstand nicht davon überzeugen, von dem Paar tatsächlich in seiner Wanne-Eickeler Wohnung attackiert und beraubt worden zu sein.
Die Angaben des Zechkumpanen wurden als zu wechselhaft und zu widersprüchlich bewertet. Am 10. November 2020 soll das Paar am Rande eines Trinkgelages über das mutmaßliche Opfer hergefallen sein, den Wanne-Eickeler gewürgt, geschlagen und dessen Jacke nach Geld durchsucht haben. Die Frau soll sich unter anderem am Kühlschrank zu schaffen gemacht und den gesamten Inhalt in einer Tüte verstaut haben.
Das Liebespaar hatte vor Gericht geschwiegen
Ein dritter, unbekannt gebliebener Mittäter soll sogar mit einem Messer in Richtung des Zeugen gestochen haben, ehe die Räuber angeblich nicht nur mit erbeuteten Laptops, einem Tablet und einem Handy, sondern auch mit Wasch- und Spülmittel geflohen sein sollen.
Das Liebespaar hatte vor Gericht geschwiegen. Mit den Freisprüchen folgte die 12. Strafkammer den Anträgen der Verteidiger Pierre Laurien und Christoph Pindur. Auch die Staatsanwaltschaft war am Ende von den Anklagevorwürfen abgerückt.