Herne. Die amerikanische Kette „Kentucky Fried Chicken“ sucht man in Herne vergebens. Doch seit einigen Monaten gibt es ein vergleichbares Angebot.
- Die amerikanische Kette „Kentucky Fried Chicken“ gibt es in Herne nicht.
- Doch seit einigen Monaten gibt es ein vergleichbares Angebot an der Viktor-Reuter-Straße.
- Es gibt Chicken Wings und Filetstücke auf der Fritteuse.
Sie ist ein Klassiker der Fast-Food-Kultur: die amerikanische Kette „Kentucky Fried Chicken“. Einen Ableger sucht man in Herne vergebens, doch seit einigen Monaten gibt es - wieder - ein vergleichbares Angebot.
Die Rede ist von der Kette „Broasters Fried Chicken“. 2014 in Gelsenkirchen gegründet, hat sich das Franchise-Unternehmen auf panierte und frittierte Hähnchenteile spezialisiert und bietet sein System Partnern im Franchise-System an. Vor einigen Jahren startete bereits ein Standort am Eickeler Bruch in Eickel, verschwand dann aber vom Markt. Doch seit dem 1. März landen in einem kleinen Ladenlokal an der Viktor-Reuter-Straße Chicken Wings und Filetstücke in der Fritteuse. Inhaber ist Issam Belqed.
Erstaunlich: Mit der Gastronomie hatte der gebürtige Herner bis vor einiger Zeit überhaupt nichts zu tun. Der heute 36-Jährige hat an der TU Dortmund Informatik studiert und arbeitet seit rund zehn Jahren in seinem Hauptberuf als IT-Berater für den Discounter Aldi Süd. Broasters habe er vor allem als Stammkunde kennen und schätzen gelernt, erzählt er im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Bei einer Veranstaltung sei er ins Gespräch mit dem Betreiber eines anderen Standorts gekommen, der habe ihm vorgeschlagen, es doch mal in Herne zu versuchen.
„Ich hab mich entschieden, ins kalte Wasser zu springen“, erzählt Belqed. Allerdings hatte er zuvor schon die „Wassertemperatur“ getestet. So kam er zu der Erkenntnis, dass es für das Konzept, das in der Tat an den Klassiker aus den USA angelehnt sei, in Herne die entsprechende Lücke gebe. Er klopfte die Aufgaben und Risiken ab und machte einen Businessplan. Das Risiko habe sich als überschaubar herausgestellt, denn da nicht nur er, sondern auch seine Ehefrau berufstätig sei, diene Broasters als „drittes finanzielles Standbein“.
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Das Hauptgeschäft läuft über die Lieferung
So startete - nach der entsprechenden Schulung - am 1. März der Betrieb. Dafür hat Belqed das ehemalige Ladenlokal eines griechischen Imbisses an der Viktor-Reuter-Straße in der Nähe der Herner Innenstadt angemietet. Das sei selbstverständlich B-Lage, spiele aber keine große Rolle. Denn das Hauptgeschäft laufe über die Lieferung - die beiden Stehtische scheinen tatsächlich eher Deko-Funktion zu haben. Neben einer eigenen App, können Kunden über Lieferando bestellen, demnächst auch über Uber Eats. Und anrufen können sie selbstverständlich auch. Geliefert werde aber nur in Alt-Herne.
Vier feste Mitarbeiter arbeiten die Bestellungen ab, Belqed schaue jeden Tag nach seinem Hauptjob vorbei, mache die Qualitätskontrolle, packe bei Bedarf, aber auch selbst mit an. „Alles wird frisch zubereitet, hier liegt nichts auf Vorrat herum“, nennt Belqed einen Unterschied zu KFC. „Unser Produkt ist einmalig.“ Die Angebotspalette reicht von Chicken Wings über frittierte Filetstücke bis zu Burgern. Dazu stehen verschiedene Saucen zur Auswahl. Kundinnen und Kunden, die bei Broasters gegessen hätten, würden wieder kommen. „Die Resonanz ist sehr, sehr gut, wir schreiben im laufenden Betrieb schwarze Zahlen.“