Herne. Frittiertes Hähnchenfleisch gehört zu den Klassikern bei Schnellrestaurants. Broasters Fried Chicken will sich von der Konkurrenz abheben.
Paniertes Hähnchenfleisch - unter anderem als Chicken Nuggets bekannt - gibt es in vielen Varianten und wohl ebenso vielen Güteklassen. Dass das Geschmackserlebnis deutlich über dem der großen Systemgastronomien liegen kann, zeigt seit einiger Zeit Michael Podszus. Er eröffnete im vergangenen Oktober das „Broasters – Fried Chicken“ in Wanne-Eickel.
Doch der Weg dorthin war lang. Vor vier Jahren begann er: „Ich bin eigentlich Garten- und Landschaftsbauer“, erklärt Michael Podszus, der in Marl lebt. Nach einiger Zeit im Beruf merkte er, dass er allergisch auf die Pflanzen um ihn herum reagierte. „Ich hatte mehrere allergische Schocks und habe deshalb beschlossen, den Beruf zu wechseln.“
Das Konzept stammt aus Gelsenkirchen
Die Gastronomie habe ihn schon länger interessiert, deshalb jobbte er zunächst am Imbiss im Marler Freibad, den er schließlich übernahm. „Ich habe dann nach einem weiteren Laden gesucht.“ Durch Zufall habe er von dem Ladenlokal am Eickeler Bruch erfahren, das eigentlich schon einen Mieter hatte. „Der hatte angefangen ein bisschen zu renovieren, dann aber hingeschmissen“, erklärt Podszus.
Er ergriff die Gelegenheit und baute die Broasters-Filiale auf. Broasters sei eine Kette, aber kein Franchise. „Man kauft praktisch nur den Namen und das Logo ein, den Rest gestaltet man selber.“ Die Idee zu Broasters stammt von Lmostafa Allam aus Gelsenkirchen, der sich mit Broasters schon 2014 auf frittiertes Huhn spezialisiert hat. „Er liefert uns das Fleisch und die Panade.“ Das Fleisch stamme aus Holland, da in Deutschland nicht halal geschlachtet werden darf. „Der Hof dort geht gescheit mit den Tieren um, das war mir wichtig.“
Die Speisen sind in erster Linie zum Mitnehmen oder Liefern gedacht
Die Einrichtung des Imbiss – in Hühnerstalloptik – und die Gestaltung der Speisekarte sei allein ihm überlassen. So finden sich neben den Hühnchengerichten und Rindfleisch-Burgern auch vegetarische Angebote wie Salat oder Wraps. Pro Woche werden 70 Kilo Hähnchenfilet und 60 Kilo Wings frisch paniert und zubereitet. Pro Tag kommen etwa zwei bis vier Kilo Rindfleisch dazu. Ergänzt werden soll das Angebot bald durch vegane Gerichte: „Ich möchte die Sprossen selber ziehen – aus Linsen, Radieschen oder Erbsensprossen lassen sich hervorragend vegane Pattys bereiten“, sagt Podszus, der selber Vegetarier ist. Ein Teil der Sprossen soll weiterwachsen und als Beilage dienen.
Imbiss öffnet um 17 Uhr
Das Broasters in Wanne-Eickel öffnet ab 17 Uhr. Erst dann ist auch die Telefonanlage geschaltet.
Bestellen kann man auch über Lieferando. „Dort ist die Speisekarte aber nicht aktuell“, erklärt Podszus. „Das liegt daran, dass durch Corona viele ihre Dienste dort anbieten und die mit den Updates nicht hinterherkommen.“
Das Konzept komme aber so schon gut an, die Rückmeldungen der Kunden seien durchweg positiv. Zu Beginn der Corona-Pandemie sei die Nachfrage etwas zurückgegangen, jetzt stabilisiere sie sich aber wieder. Von Vorteil sei hier, dass das Essen zum Mitnehmen gedacht ist, Gäste haben in dem wenige Quadratmeter kleinen Imbiss kaum Platz. Ein Großteil der Bestellungen werde geliefert. „Manche Kunden sind aktuell etwas skeptisch, um etwas Neues auszuprobieren“, sagt der 35-Jährige. So erhalte er manchmal Anfragen über Facebook, wie er sicher stelle, dass seine Mitarbeiter kein Covid-19 haben. „Wir halten uns an sämtliche Vorgaben und Hygienerichtlinien. Mehr können wir nicht tun.“
Die Küche soll erweitern werden
Los geht es im „Broasters“ immer erst abends ab 17 Uhr. Zum Superbowl gab es sogar ein „open end“. „Da kamen bis nachts die Bestellungen rein.“ Doch auch jenseits dieses besonderen Ereignisses sei die Nachfrage so groß, dass eine Erweiterung der Küche anstehe. „Ich möchte nicht, dass sich die Wartezeiten verlängern, deshalb bauen wir die Küche noch etwas aus.“ Grill und die bislang vier Fritteusen sollen um fünf weitere ergänzt werden. Aktuell hat Michael Podszus zehn Mitarbeiter. Wenn seine Pläne aufgehen, sollen die aber nicht alle in Wanne bleiben: „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr eine weitere Filiale in Marl aufmachen kann.“
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