Herne. Das Herner Jugendzentrum Heisterkamp wird 70. Das Geschenk: sechs Millionen Euro für den Umbau. Alles über die Pläne und die Geburtstagsfeier.
Für 70 sieht das Geburtstagskind eigentlich noch ganz gut. Schaut man genauer hin, stellt man fest: Der Jubilar ist ein wenig in die Jahre gekommen, eine Frischzellenkur ist durchaus angebracht. Die wird es nun geben: Das Eickeler Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum Heisterkamp wird für sechs Millionen Euro umgebaut und erweitert. Bei der großen Feier zum 70. Geburtstag präsentierte die Stadt am Samstag erste Bilder vom „neuen“ Heisterkamp. Und auch ein wenig Abschiedsstimmung kam auf.
Die Eröffnung des Ausweichquartiers ist bereits für Oktober geplant. Das Heisterkamp-Team um Leiterin Silvia Dinger wird Räumlichkeiten an der Landgrafenstraße 9a beziehen, direkt neben dem Sitz der St. Elisabeth-Stiftung. 2024 soll dann der Umbau am Heisterkamp aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt Wanne-Süd“ starten. Die Wiedereröffnung ist für 2025 geplant – zumindest auf dem Papier.
Zentrales Element im „neuen“ Heisterkamp soll ein Anbau am heutigen Haupteingang werden Diese soll mit Foyer- und Aktionsflächen so etwas wie die „Herzkammer“ der Einrichtung werden, heißt es. Geplant ist unter anderem auch eine mehrgeschossige Kletterwand.
Verändert werden soll aber nicht nur das Gesicht: Die Entwürfe sehen vor, dass das zurzeit vor allem von Kindern und Jugendliche besuchte Haus in Zukunft zu einem Stadtteiltreff wird. Die Schwerpunkte: familienorientierte Arbeit in der Jugendhilfe, offene Kinder- und Jugendarbeit sowie nicht zuletzt Freiräume für Menschen aller Generationen. Außerdem werde das Thema Umwelt insbesondere bei der Gestaltung des Außengeländes eine große Rolle spielen, kündigt die Stadt an.
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Oberbürgermeister Frank Dudda und Jugenddezernentin Stephanie Jordan ließen es sich am Samstag nicht nehmen, persönlich zum 70. Geburtstag zu gratulieren. Die Stadt sei stolz auf diese Einrichtung, so der OB. Wenn nun sechs Millionen Euro investiert würden, so sei dies auch ein Erfolg für die Kinder, die Eltern und nicht zuletzt für das gesamte Team des Heisterkamp.
Der OB sprach auch das Thema Integration an. „Alle Kinder dieser Stadt sind unsere Kinder“, betonte er. Von daher lohne die Debatte über den Umgang „mit der einen oder anderen Schwierigkeit“ nicht. Vielmehr müsse es darum gehen, wie Herne sich aufstelle, um möglichst vielen Kindern Potenziale zu eröffnen: „Wenn wie hier am Heisterkamp viel Geld nach Herne fließt, so ist das eine große Chance zur Sicherung der sozialen Infrastruktur.“
Dudda versäumte es in seiner Rede nicht, an zahlreiche Open-Air-Konzerte am Heisterkamp sowie „Rock gegen Rechts“ zu erinnern: „Hier wurde immer auch eine Haltung transportiert.“ Konzerte und Kulturveranstaltungen wird es vorerst nicht geben. Die Umbauten ließen eine Teilöffnung des Jugendzentrums bis zur Wiedereröffnung 2025 nicht zu, betonte die Stadt. Auch im Übergangsdomizil an der Landgrafenstraße sei keine Live-Musik möglich, sagte Leiterin Silvia Dinger. Sie würden dort das erste Geschoss beziehen – ohne Außengelände. Im Erdgeschoss habe eine Reinigungsfirma ihre Büros.
Zurück zur Geburtstagsfeier: Höhepunkt der Party war ein Auftritt von Circus SchnickSchnack. Unter Leitung von Christopher Deutsch präsentierten Mädchen und Jungen die in einer Zirkuswoche einstudierten Nummern und ernteten viel Applaus.
>>> Angebote im Sportpark Eickel und im Chatroom Steinstraße
- Pädagogische Angebote sollen während des Heisterkamp-Umbaus in Räumlichkeiten an der Landgrafenstraße stattfinden, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Außerdem sei geplant, den Sportpark in Eickel mit einem Angebot der Jugendförderung zu versorgen.
- Auch der Chatroom an der Steinstraße werde weiterhin in Kooperation mit der evangelischen Jugend Angebote vorhalten. In Zusammenarbeit mit dem DSC Wanne-Eickel liege hier ein Schwerpunkt auf e-Sport.
Fotostrecke mit Impressionen der Geburtstagsfeier auf waz.de/herne.